Meiningen. Über ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk hat sich Joanna Izdebski, Betriebsleiterin der mic AG in Meiningen, sehr gefreut. Jens Dahlems überreichte ihr gestern den Innovationspreis 2009 des Forschungsinstitutes für Erfinderförderung, Innovation und Netzwerkmanagement (ERiNET) Schmalkalden.


Gewürdigt werden damit unter anderem die Entwicklungen für ein Headset, das den Spielemarkt revolutionieren soll. Entwickelt wurde das Gerät von der zur mic-Gruppe gehörenden 4DForce GmbH aus Ilmenau. Das Headset nutzt das Wissen der Neurofeedback-Technologie, das ebenfalls in der mic-Gruppe entwickelt wurde.

Das Gerät erfasst Gehirnströme und wandelt diese in elektronische Signale mittels Verstärker und Empfänger um. Es enthält spezifische Sensoren, die EEG/EOG/EMG-Signale so aufnehmen und verarbeiten, dass das Computerspiel beispielsweise durch die Bewegung der Augen gesteuert werden kann, erläutert mic-Betriebsleiterin Joanna Izdebski. Es soll einmal den Joystick oder die Maus ersetzen, mit dem bisher Computerspiele bedient werden.
Für die Entwicklung gab es bereits bei der Nürnberger Erfindermesse eine Ehrenurkunde. Die Spiele werden nicht selbst etwickelt, da ist man mit namhaften Herstellern, unter anderem aus Holland und Taiwan, im Gespräch. Im März soll das Spiele-Headset auf der Game Developers Convention in San Franzisko vorgestellt werden, blickt Joanna Izdebski erwartungsvoll in die Zukunft. Und auch zur Erfindermesse in Genf will man wieder präsent sein.

Der ERiNET-Innovationspreis zeichnet unter anderem überzeugende Zukunftsfelder, Unternehmenskonzepte mit Biss, Neuentwicklungen, Erfindungen, Unternehmensgründungen und Unternehmensmanagement aus.

Zu den bisher Ausgezeichneten gehören Erfinder aus Kroatien, Russland, Malaysia und Wien. Neben dem Technologie- und Gründerzentrum Schmalkalden ist die mic-AG das erste hier anssässige Unternehmen. ERiNET-Leiter Jens Dahlems weiß, wie steinig der Weg von der Forschung zum Endprodukt ist. Projektideen seien besonders wichtig – müssten aber erst mit hohem Kraft-, Zeit- und Finanzaufwand entwickelt werden. Deshalb hat sich Dahlem auf die Fahnen geschrieben, innovative Köpfe und ihre Ideen zu fördern und zu würdigen.

„Mit dem ERiNET Innovationspreis 2009 ehrt der Stifter die besonders herausragenden unternehmerischen und erfinderischen Leistungen und die beispielgebende kontinuierliche internationale Projektarbeit von Joanna Izdebski und ihrem Kompetenz-Team“, so Dahlems in seiner Laudatio. „Aus der Denkfabrik Thüringen muss eine Innovationsfabrik für Thüringen werden“, ergänzt er. Dazu leiste die mic AG einen wichtigen Beitrag. (geb)