Pünktlich zum 140. Jahrestag der Weihe der Meininger Synagoge kann erstmals eine Innenaufnahme präsentiert werden. Das Foto zeigt die Ostseite der Synagoge mit Kanzel und dem Allerheiligsten mit der Lade für die Gesetzesrollen. Die Synagoge war am 14. April 1883 in Anwesenheit von Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen geweiht worden. Landrabbiner Dr. Moritz Dessauer beendete seine Einweihungspredigt mit den Worten: „So werden wir fest und treu als Bürger, fest und treu als Israeliten stehen und das Haus, das wir gebaut, wird ein Gotteshaus sein für alle Zeit, das walte der ewige Vater.“ Die Synagoge verfügte über rund 200 Sitzplätze für Männer und etwa 140 Sitzplätze auf der Frauengalerie. Bisher waren nur Außenaufnahmen der im Jahr 1939 abgerissenen Synagoge bekannt. In Unterlagen, die Ludwig Hauschild im März 2023 dem Forscher Christoph Gann übergab, fand sich nun eine Fotografie, die eindeutig in der Meininger Synagoge aufgenommen wurde. Hauschilds Mutter Käthe, von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ ausgezeichnet, war eng mit der jüdischen Familie Frühauf befreundet.