Meiningen - Wenn sich Michael Schlauraff, heute Pfarrer in Bibra, an den 30. Juni 1990 erinnert, dann denkt er an das ausgelassene Sommerfest im Internat der kirchlichen Hochschule in Naumburg. Um Mitternacht sei es gewesen, dass die Studenten Hunderte von kopierten Geldscheinen durchs Treppenhaus haben flattern lassen. "Wir haben sowohl DDR- als auch DM-Scheine in Schwarz-Weiß kopiert und uns einen Spaß daraus gemacht, diese unter die Leute zu werfen." Das sei der Abschied von der DDR-Mark gewesen. Gertraute Koch war zu dieser Zeit Angestellte der Kreissparkasse Meiningen . Sie erinnert sich noch gut daran, wie die Menschen am Montag, 2. Juli, Schlange standen, um Geld zu tauschen. Die Bank verfügte über große Tresorräume, so dass dort Tage zuvor genügend D-Mark eingelagert war.