Aschenhausen. 87 Mitglieder hat das Rhönforum e.V., der Zusammenschluss von Kommunen, Vereinen und den so genannten „touristischen Leistungsträgern“. 40 von ihnen (plus Gäste) waren zur Mitgliederversammlung ins Bürgerhaus Aschenhausen gekommen, darunter auch etliche der 13 „Neuen an Bord“.


Die „Gute Quelle“ Kaltensundheim, das Rhönstübchen Birx, der Berggasthof Amönenhof, die Ferienwohnung am Lützenbachhof, das Waldhaus Wittgenthal Breitungen, das Jugend-Freizeithotel Bernshausen, das Schullandheim Fischbach, Mihms Ferienwohnung in Dermbach, das Ferienhaus „Zur alten Schmiede“ und die „Reismühle“ in Wölferbütt, die Krayenburg in Tiefenort, „Zum Rhönpaulus“ in Dermbach und das Landhotel „Zum Baier“ Unteralba haben sich dem Verein für Regionalentwicklung und Tourismus angeschlossen.

Dieser wie auch der personelle Zuwachs in der Geschäftsstelle in Geisa freut natürlich die Vereinsmitglieder. Zweieinhalb neue Mitarbeiter konnten eingestellt werden, zudem wird über geförderte Stellen – von GfAW bis Firmenausbildungsverbund Wartburgkreis – weitere Arbeit erledigt. Rhönforum-Vorsitzender Martin Henkel (Geisa) dankte auch Schmalkalden-Meiningens Landrat Ralf Luther, der sich für das Regionalbudget stark gemacht hatte und damit Finanzen sicherte (Bericht folgt). Freilich nehmen es nicht alle Mitglieder mit den Finanzen so ganz genau, stellte sich beim Finanzbericht 2008 heraus: Dermbach schuldet dem Verein bis heute seine Beiträge.

Auf die Nachfrage von Hilmar Kellner (Stepfershausen), ob man da nicht Druck machen wolle, hieß es, vom Bürgermeister bekomme man keine guten Antworten. Doch da laut Martin Henkel der Gemeinderat in der Mehrzahl hinter dem Rhönforum steht, wolle er „Dermbach nicht verlieren“. Geklärt sind die Außenstände aus der Rockenstuhlgemeinde – nachdem sie in Geisa eingemeindet wurde, ist der Beitrag 2008 bezahlt worden. Eine Tiefenprüfung des Finanzamtes läuft derzeit, brachte keine Kritikpunkte, aber ein paar Fragen: Über die Vorsteuer werde man 2009 diskutieren müssen – es könne sein, dass das Rhönforum zum Präzedenzfall werde. Zumindest nicht alles will das Finanzamt als wirtschaftliche Tätigkeit betrachten, hieß es. Auf Zuschüsse könnten jedoch auch noch Steuern fällig werden. Nicht erfreut war Regionalmanagerin Regina Filler auch darüber, dass der Wartburgkreis für eine mögliche Kassenprüfung Geld verlangt – das sei nicht satzungsgemäß, der Kreis sei ja selbst Mitglied. Vizelandrat Friedrich Krauser konnte nur darauf verweisen, dass es aber eine solche Satzung im Landkreis gibt.

2009 werden übrigens im Rhönforum Mitgliedsbeiträge von 110000 Euro erwartet. Die Landkreise Schmalkalden-Meiningen und Wartburgkreis zahlen allein 30000 Euro Grundbeitrag, zudem 10000 Euro für Projektförderung. Auch 2010 wird in gleicher Höhe gezahlt.

Das Rhönforum will weiter Interessenvertreter der Thüringer Rhön im Dreiklang der Rhön-Bundesländer sein. Dafür arbeitet man in verschiedenen Gremien mit. Im Rhönmarketing sind die Aufgaben unter den drei Ländern aufgeteilt, erläuterte Geschäftsführerin Mandy Heidinger (Bernshausen): Für den druckfrischen Campingkatalog etwa zeichnet Thüringen verantwortlich. Die Thüringer tragen auch ein Viertel der Kosten des Rhön-Marketings. Den größten Posten (20000 Euro) machen dabei Kataloge/Broschüren aus.

Breite Diskussion

Das Rhönforum will 2010 weitere regionale Projekte unterstützen (etwa Hohe Geba, Rhönerlebniswald Kaltenwestheim, Draisinenneubau Dorndorf – Weilar, Umnutzung des alten Bahnhofs in Wenigentaft), die Kunde von der Rhön in die Welt tragen (bei Messen und ähnlichem) und den Internetauftritt so erneuern, „dass wir im Frühjahr hoffentlich eine schöne Internetseite mit Buchungsmöglichkeiten haben“, sagte Mandy Heidinger. Auch das ist eine Geldfrage.

In der Diskussion der Vereinsmitglieder spielten Themen von DSL (Hilmar Kellner, Stepfershausen) bis zur Wirtschaftsförderung (Roswitha Lincke, TGF), von der Animierung der Jugend zum Hierbleiben (Frank Groß, Oberweid; Edo Artes, Klings) bis zur Besinnung auf die eigene Identität und die dazugehörigen Produkte (Rudi Wächter, Rhöntropfen Meiningen; Christel Reukauf, Rhönbrauerei Kaltennordheim; Ingo Jendrusiak, Dorndorf), von den Schwierigkeiten einer Kommune, sich mit dem Tourismus zu beschäftigen (Klaus Hesse., Kaltenlengsfeld; Ralf Adam, Stadtlengsfeld) bis zum Dank an das Rhönforum-Team (Rosa Kind, Bermbach) eine Rolle. „Wir lassen uns den Mut nicht nehmen“, war das Fazit von Hilmar Kellner. Zuvor hatte Friedrich Krauser dazu aufgefordert, „geben Sie dem Rhönforum eine Chance!“ (fr)