Meiningen - In seiner ganz persönlichen Rückschau wird wohl jeder Dreißigackerer die Jahre seit der Eingemeindung nach Meiningen ein wenig anders bewerten, vermutet der einstige Bürgermeister des Ortsteils, Jörg Fürst. Trotzdem ist er bis heute überzeugt davon, dass dieser Schritt 1990 der Richtige war - für die Stadt wie für das Dorf. Und dass es die meisten seiner Mitbewohner genauso sehen. Der befürchtete Verlust der Identität jedenfalls trat nicht ein. Im Gegenteil. Dorfgemeinschaftsverein, Ortsteilrat, Sportverein, Feuerwehr, Kindergarten, Landfrauen, Karnevalisten, nicht zuletzt Linde-Wirt Ralph Kellner mit seinem gastlichen Wirtshaus und andere mehr halten das dörfliche Leben von "Schackaracko", wie Dreißigacker auch genannt wird, in voller Fahrt. Sie geben dem Ortsteil Seele und Charakter mit ihrer Heimatverbundenheit, großem Einfallsreichtum und beachtlicher Eigeninitiative. Mehr als das in manch anderem, noch eigenständigen Dorf der Fall ist.