Meiningen. Vierzehn Hobbykünstlerinnen und ein Hobbykünstler der Mal- und Zeichenschule von Udo Eisenacher zeigen ihre Arbeiten derzeit im NEKST-Kunsthaus. Atelieratmosphäre herrschte hier am Montag zur „Schnupperstunde Grafik“.

Zum ersten Mal hatte der Meininger Maler und Grafiker die Teilnehmer seines Kurses zum Arbeiten ins Kunsthaus eingeladen. Ansonsten befindet sich das Atelier im Druckhaus Resch. Vor drei Jahren hat Udo Eisenacher eine eigene Mal- und Zeichenschule gegründet, nachdem er zuvor in der Kunst- und Kreativschule Kurse geleitet hatte. Mehr Freiräume erschloss er damit auch seinen Schülern. Anders als in vhs-Kursen, wo eine Mindestzahl von acht Schülern pro Kurs vorgeschrieben ist, kann hier auch in kleineren Gruppen gearbeitet werden. Einige der Mal- und Zeichenschüler wechselten von der Kunststation Oepfershausen zu Udo Eisenacher nach Meiningen. Darunter Mary Herda aus Ostheim und Anneliese Klinke.

Die ehemalige Fertigungstechnologin aus Meiningen fand im Malen und Zeichnen ein neues Betätigungsfeld: „Als Vorruheständlerin habe ich für mein Hobby viel Zeit und freue mich, immer wieder Neues zu lernen.“

Tontöpfe und Gefäße, die auf einem Hocker aufgestellt sind, sollen diesmal gezeichnet werden. Das Einfache, was schwer zu machen ist also. „Das Wichtigste sind die handwerklichen Techniken. Für das Malen und Zeichnen braucht man ein Form- und Farbempfinden“, meint Eisenacher. Wobei es ihm nicht nur darum geht, Gegenständliches abzubilden: „Auch die eigene Sicht und die künstlerische Sprache müssen eingebracht werden.“ Rund 150 Arbeiten mit Blumen, Gemüse, Obst, Stuhl-Arrangements und Selbstporträts, zum Teil schon sehr professionell dargestellt, zeigt die erste Ausstellung der Mal- und Zeichenschülern im Kunsthaus. Für den „Meister“ insofern ungewöhnlich, da er selbst, die abstrakte Kunst bevorzugt: „Der Gegenstand ist mir trotzdem wichtig. In meinen Bildern stelle ich auch Figuren dar, die aber mehr als Abbilder sind.“

Ute Beyer aus Ritschenhausen schätzt diese Herangehensweise als Hobbykünstlerin. „Ich möchte weg vom Naturalismus und meinen eigenen Stil finden.“ Auch für ihre Arbeit als Kindergärtnerin lernt sie in der Mal- und Zeichenschule dazu: „Vieles von dem, was ich hier lerne, kann ich für meine Arbeit mit den Kindern anwenden.“

Gerlinde Geßner hat selbst schon Kurse an der Kunststation Oepfershausen geleitet. „Als gelernte Retuscheurin habe ich schon immer mit Farben zu tun gehabt. Ich möchte bei Udo Eisenacher das freie Malen und Zeichnen lernen. Als Rentnerin kann ich meinen Hobbys ganz ohne Druck nachgehen. Ich beschäftige mich auch mit Filzen und Weben. Das Schöne und Sinnvolle bereichert mein Leben.“ Ähnliche Motive führten die Krankenschwester Inge Kümpel aus Suhl und die Heilpraktikern Doris Bekesi aus Meiningen zu ihrem Hobby.

Die kunstpädagogische Fähigkeiten von Udo Eisenacher werden von seinen Schülern geschätzt. Er selbst meint dazu: „Ich sehe mich nicht als Lehrer, ich möchte nur mein eigenes Können weitergeben.“ Eine Personalausstellung des Malers und Grafikers wird übrigens am 25. April im Kunsthaus eröffnet. (cs)