Meiningen. Jedes Jahr im Sommer lädt die Tierauffangstation zu einem Tag der offenen Tür auf den Rohrer Berg ein. Ein Termin, den sich kaum ein Tierfreund aus Meiningen und Umgebung entgehen lässt, wie sich am Samstag einmal mehr zeigen sollte. Diesmal hatte der Tierschutzverein als Betreiber der Einrichtung im Auftrag der Stadt Meiningen sogar etwas zu feiern: nämlich Richtfest am neuen Katzenhaus.


Das alte Holzhaus hatte durch Feuchtigkeit und Pilzbefall Schaden genommen. Doch die beantragte Förderung für den notwendigen Neubau blieb dem Verein im vorigen Jahr versagt. Diesmal hat’s geklappt. Vom Freistaat Thüringen gibt es 11500 Euro an Fördergeld, weitere 4500 Euro bringt der Verein über Spenden und Sponsorengeld selbst auf.

Nach dem Abriss des alten Gebäudes begann vor zwei Wochen am selben Platz der Aufbau des neuen, sodass dem Katzenhaus am Samstag ein Birkenbäumchen als Richtkrone aufgesetzt werden konnte. Auch im Neubau werden etwa 20 Katzen Platz haben. Zudem können die Futtermittel vor Ort gelagert werden. Spätestens Ende August halten die Miezen Einzug. Zurzeit wohnen sie in einer „Sommerresidenz“, einem umfunktionierten Hundezwinger. Die Sommerfrischler fühlen sich dort dank viel Luft, Licht und Aussicht pudelwohl, wie sich die zahlreichen Besucher überzeugen konnten. Nicht nur die zehn Katzen genossen die viele Aufmerksamkeit, die ihnen am Samstag zuteil wurde, ebenso die zehn Hunde, die derzeit die Auffangstation bewohnen, bis sie wieder Familienanschluss gefunden haben. Und auch die Tierfreunde hatten viel Freude an diesem Tag.

Da die Aufnahmekapazität der Station momentan etwas begrenzt ist (normalerweise stehen 14 Hunde- und 20 Katzenplätze zur Verfügung), hat der Tierschutzverein Absprachen mit den Behörden und den Vereinen in Suhl und Schmalkalden getroffen, wo zwischenzeitlich Meininger Fundtiere aufgenommen werden.

Unterstützung bekam der Meininger Verein bei seinem Aktionstag von vielen Partnern, Sponsoren und Helfern wie den Stadtwerken (u. a. stellten sie ihr Wassermobil zur Verfügung), den Feuerwehren Helba und Meiningen (mit Löschfahrzeug und Drehleiter präsent), dem Schäferhundeverein und dem Hundesportverein (sie trugen mit Hundevorführungen auf dem benachbarten Übungsplatz zum Programm bei) sowie der Stadt Meiningen (das Ordnungsamt informierte zum Hundeführerschein). Der Tierschutzverein selbst briet Bratwürste für die Gäste und bot selbst gebackenen Kuchen an. Für die Stadt Meiningen ist der Verein mit seiner Auffangstation seit Jahren „ein ganz toller Partner“, lobte Bürgermeister Reinhard Kupietz die Zuverlässigkeit und Qualität der Tierschutzarbeit.

Viele, viele Tierfreunde, die den Katzen und Hunden einen Besuch abstatteten, kamen nicht mit leeren Händen. Sie versorgten die Station mit Unmengen an Hunde- und Katzenfutter oder spendeten Geld. (any)