„Massen-Ausbruch“ Vier Stachelschweine werden vermisst

, aktualisiert am 03.01.2024 - 12:27 Uhr
Die Aufnahme zeigt ein anonymes Stachelschwein bei der Bescherung an Weihnachten. Es handelt sich um ein Symbolbild. Das Tier gehört nicht zu den „Ausbrechern“, die in der Nacht auf Heiligabend aus dem Neufanger Tierpark ausbüchsten. Foto: IMAGO/Cover-Images/IMAGO

Aus dem Tiergarten in Neufang sind vier Nager entkommen. Erste Sichtungen der Ausreißer gab es bereits im Sonneberger Stadtgebiet.

 
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Nach dem doppelten Känguru-Reißaus, dem WM-Stier-Bruno-Gate plus dem Alpaka-gegen-Ponydressur-Deal der vergangenen Jahre erfreut der Tiergarten die Sonneberger dieser Tage mit einer neuen Story: Wie die Polizei auf Nachfrage erhellt, wurden beim morgendlichen Zählappell im Stachelschwein-Gehege an Heiligabend nur noch drei anstatt sieben Nager erfasst. Damit liegt die Vermutung nahe, dass ein Quartett ausgebüchst ist.

Die „Ausbrecher“ scheint es auf ihrer Flucht vom Schönberg hernach in die Großstadt verschlagen zu haben. Jedenfalls ereilte die Polizei in den frühen Nachtstunden des 30. Dezember einen Tipp, wonach Stachelschweine rund um den Köppelsdorfer Kreisel ausgemacht worden seien. Ob die Tiere dort den Bauplatz für die nächste beleuchtete Weihnachtsland-am Rennsteig-Skulptur auf seine Tauglichkeit für ein Selfie überprüften? Oder bloß nach einer Mitfahrgelegenheiten Ausschau hielten? Muss an dieser Stelle im Dunkeln bleiben. Vonseiten der Polizei heißt es nur, diese sei sofort ausgerückt: „Als wir ankamen, war aber kein Schwein mehr da.“

Sonderlicher Fahndungsdruck macht sich nicht erforderlich, so die Polizei. Die Tiere werden als gleichermaßen winterhart wie menschenscheu beschreiben. Ein Großaufgebot zur Wiederergreifung der Neufang-Ausbrecher muss demnach nicht Wald und Flur durchkämmen. Freilich mögen Spaziergänger bitteschön acht geben, Hinweise zum Verbleib der Vermissten würden natürlich verfolgt, heißt es.

Allein jene Unterklasse von Gewohnheitstieren in der Gattung „Hundebesitzer“, konkret jene, die ihren Mops nicht an der Leine lassen, sollten besser umdenken: Nicht, dass sich ein Kläffer beim Stöbern im Unterholz plötzlich ein Aua an der Schnauze einfängt.

Update:

SonnebergAlso ganz so viele Stachelschweine sind doch nicht unterwegs. Darauf jedenfalls möchte Angelique Kraus vom Heimattiergarten in Neufang hingewiesen haben. Ausgebüxt seien die stacheligen Nager, weil irgendwer über Weihnachten das Gehege geöffnet habe. Freilich hält das Duo das Tierpark-Team ganz schön auf Trab. „Wenn jemand ein Tier gesichtet hat, gehen wir raus, um es wieder einzufangen“, sagt Kraus. Allerdings hat die Sache einen Haken. Die nachtaktiven Nager sind dann schon wieder in ein Versteck verschwunden und die Häscher haben ein Nachsehen. Ist eben ein bisschen so wie beim Spiel Hasen und Igel. Wenn die bei der Polizei gemeldete Stachelschweinsichtung im Tiergarten angekommen ist, ist es meist schon zu spät. Wer ein Stachelschwein gesehen hat, kann sich direkt an den Heimattiergarten unter der Telefonnummer (0176)20308701 wenden, das wäre der kürzere Weg.  ts

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