Martinroda/Eilenburg Nowak senior übernimmt

Findet er die richtige Verbindung zur Martinrodaer Mannschaft? Deren neue Trainer Heiko Nowak. Archiv Foto: Imago

In Eilenburg erwartungsgemäß 1:4 (1:1) verloren, aber einen neuen Trainer gefunden - so die Wochenend-Bilanz von Fußball-Oberligist FSV Martinroda.

 
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Martinroda/Eilenburg - Innerhalb einer halben Woche hat der FSV Martinroda seine offene Trainerstelle schon wieder besetzt, und wieder kommt ein Coach mit rot-weißem Farbenschlag aus Erfurt: Heiko Nowak, einst über acht Jahre hinweg Spieler im Steigerwald und danach auch als Nachwuchs-, Co- und kurzzeitig sogar Cheftrainer beim FC Rot-Weiß tätig, übernimmt das Ruder von Robert Fischer, von dem sich der FSV Martinroda in der vergangenen Woche nach über dreijähriger Zusammenarbeit getrennt hatte. Kurioserweise konnte der Südthüringer Oberligist die Verpflichtung gleich mit persönlichen Glückwünschen verbinden: Heiko Nowak beging just am Sonntag seinen 52. Geburtstag.

Der Vater des Martinrodaer Verteidigers Tom Nowak (der ist seit über fünf Spielzeiten beim FSV) war zuletzt als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums in Jena tätig und wurde jüngst auch bereits in Martinroda als Zuschauer gesichtet. Jedoch stand da noch nicht zur Debatte, ihn als Chefcoach zu verpflichten, wie die sportliche Leitung auf Nachfrage ausdrücklich unterstrich. Nachdem jedoch am vergangenen Dienstag die Beendigung der Zusammenarbeit mit Robert Fischer vollzogen wurde, dürfte Heiko Nowak dann früh als Nachfolger ins Gespräch gekommen sein, denn ein neues Tätigkeitsfeld nicht weit von der Landeshauptstadt entfernt dürfte sehr im Interesse des neuen FSV-Coach gewesen sein.

Dieser hatte bis zu der Saison 2009/10 als Trainer beim FC Rot-Weiß Erfurt gewirkt, u. a. als Assistent von Pavel Dotchev und Karsten Baumann. Seine weiteren Wirkungsstätten waren dann der VfL Osnabrück (Co-Trainer), Union Mühlhausen (Trainer), der Chemnitzer FC (Nachwuchskoordinator) und der FC Carl Zeiss Jena (Leiter Nachwuchsleistungszentrum).

Gebürtig ist der 52-Jährige aus dem Brandenburger Braunkohlengebiet. Bei der damaligen BSG Aktivist Schwarze Pumpe (Hoyerswerda) brachte er es auf über 100 DDR-Ligaspiele, ehe er 1993 zum FC Rot-Weiß wechselte, bei dem er bis 2001 als Defensivspieler aktiv war.

Heiko Nowak war auch beim Samstagsspiel des FSV Martinroda beim FC Eilenburg dabei, obwohl da seine Verpflichtung noch nicht offiziell verkündet worden war.

Mit verändertem System

Dort hatte seine künftige Mannschaft mit widrigen Bedingungen zu kämpfen: Dauerregen hatte den Rasenplatz im Ilburg-Stadion total aufgeweicht und in der zweiten Halbzeit stand die Spielhälfte des Gastgebers de facto unter Wasser. "Man muss so ein Spiel nicht unbedingt anpfeifen", meinte Martinrodas Co-Trainer Sandro Kubitza, der für diese Partie als Interimscoach amtierte. Ein Ausweichen auf seinen Kunstrasenplatz scheute der FC Eilenburg jedoch.

Zweites Handicap war die Besetzung: Neben den ausfallenden Felix Nicolai, Max Graubner und André Rieß - deren Verletzungen aber wohl nicht ganz so krass sind wie zunächst befürchtet - fehlten auch die privat verhinderten Marc Andris und Philipp Konjevic. Aber auch Eilenburg meldete vier fehlende Akteure.

Martinroda hatte einiges im Spielsystem verändert: Statt der bisherigen Fünferkette formierte sich der Gast aus Südthüringen diesmal im 4-4-2, wobei Justus Six als Innenverteidiger neben Tom Nowak rückte und die Außenverteidigerpositionen mit Marco Pusch und Jannis Zimmermann besetzt waren. Mit Rudi Müller neben Liam Floßmann wurde davor eine Doppelsechs installiert. Auch taktisch war das Abwehrverhalten etwas verändert - u. a. wurden nicht wirklich nötige Rückpässe zum Torwart vermieden.

Damit war der Gast am Samstagmittag erst mal gut beraten. Eilenburg vergab zwar die erste Großchance durch Bunge (7.), aber auch Martinroda hatte seine Möglichkeit, jedoch war hier Eilenburgs Torwart Naumann schneller als Fernando (17.). Bei der nächsten gefährlichen FSV-Strafraumsituation bekam dann ein Eilenburger den Ball an die Hand und der Referee entschied auf Strafstoß - den Hertel zum 0:1 verwandelte (20.). Martinroda hielt auch weiter gut dagegen, herauszuheben wäre die starke Leistung von Torwart Daniel Gössinger. Schade nur, dass kurz vor der Pause doch noch das 1:1 fiel: Ein unnötiges Foul bei der Vorwärtsbewegung im Mittelfeld ließ Eilenburg ins Umkehrspiel kommen, das Bartlog erfolgreich abschloss (45.+1).

Nach dem Wechsel legte Eilenburg zu und wurde klar überlegen. Martinroda musste viel Druck und den (knie-)verletzungsbedingten Ausfall von Müller verkraften und hielt dem schließlich nicht mehr stand: Nach Vorarbeit des eingewechselten Hache traf Heidel zum 2:1 (69.).

Der FSV verlagerte nun seine Formation weiter nach vorn und kassierte in der Endphase, als Kraft und Konzentration schwanden, noch zwei Gegentore (84., 86.). Kann der neue Coach nun den Oberligisten vor den beiden richtungsweisenden Heimspielen gegen Nordhausen (3. Oktober) und Carl Zeiss Jena II (17. Oktober) neu einnorden? rab

Eilenburg: Naumann; Trogrlic, Heidel, Bunge, Kummer (78. Kunken), Böttger, Nathe (78. Lanz), Vogel, Bartlog (65. Hache), Dimespyra, Vetterlein (86. Montero Luis)

Martinroda: Gössinger - Pusch, Six, Nowak, Zimmermann (84. Fiur) - Al Saeed (52. Metzmacher), Müller (52. Griebel), Floßmann, Hädrich (84. Wiegel) - Fernando (46. Suliman), Hertel

Enkelmann (Blankenburg) - 139 - 0:1 Hertel (20./Handstrafstoß), 1:1 Bartlog (45.+1), 2:1 Heidel (68.), 3:1 Funken (84.), 4:1 Bunge (86.)

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