Marelli Brotterode Der Käs ist noch nicht gegessen

Warnstreiks bei Marelli in Brotterode gab es in der Vergangenheit immer wieder. Foto: Michael Lauerwald

Die Belegschaft bei Marelli in Brotterode wehrt sich gegen Pläne des Arbeitgebers, der erwägt, den Standort bis Ende März 2024 zu schließen. Am Samstag hatte die Gewerkschaft kurzfristig nach Trusetal eingeladen.

 
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Nach der Ankündigung von Marelli, die Schließung des Standortes in Brotterode zum 31. März nächsten Jahres in Erwägung zu ziehen, hatte die IG Metall Suhl-Sonneberg ihre Mitglieder am Samstag zu einer Versammlung eingeladen. Empörung bis Wut beherrschte die Stimmung, heißt es in einer Mitteilung der Gewerkschaft. Der Grundtenor: „Das lassen wir uns nicht bieten. Wir halten an unseren Plänen fest, strukturierte und geordnete Tarifverhandlungen zu führen.“ Der nächste Verhandlungstermin ist am 24. Mai.

Wegen der Kurzfristigkeit und zahlreichen Veranstaltungen in der Region war es schwierig gewesen, einen geeigneten Raum für die von der Gewerkschaft einberufenen Versammlung zu finden. Unkompliziert habe der Bürgermeister von Brotterode-Trusetal, Kay Goßmann, das Rathaus in Trusetal zur Verfügung gestellt, dankt Uwe Laubach, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Suhl-Sonneberg, der Stadt für ihre Unterstützung.

„Der Käs‘ ist noch nicht gegessen. Wir sind gekommen, um zu bleiben. Dafür gab es in unserer Versammlung starken Applaus. Wir stehen ab jetzt noch enger zusammen in der Belegschaft und organisieren unsere mögliche Zukunft“, fasst Yvonne Krug, Betriebsratsvorsitzende und Mitglied der Tarifkommission, die Veranstaltung zusammen.

Die etwa 900 Beschäftigten von Marelli Automotive Lighting blicken in eine ungewisse Zukunft. Mitte März hatte die IG Metall den Arbeitgeber zu Verhandlungen über den Abschluss eines Zukunfts- und Sozialtarifvertrages aufgefordert. In den ersten beiden Verhandlungsrunden gab es keinerlei Fortschritte. In der dritten Verhandlungsrunde am 8 Mai hat der Arbeitgeber eingebracht, den gesamten Standort bereits im März 2024 zu schließen. Am Folgetag informierte der Arbeitgeber die Belegschaft im Werk .

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