Mahnwache in Meiningen Klage- und Hoffnungswand in der Stadtkirche

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Auch am Montag versammelten sich etwa 40 Menschen zur Mahnwache für den Frieden in der Ukraine und in der Welt vor der Meininger Stadtkirche. Foto: /Erhard Driesel

In der Stadtkirche soll es künftig eine Klage- und Hoffnungswand geben. Jeder kann dort von Ängsten, Trauer und Hoffnung im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg berichten.

 
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Zur Mahnwache für den Frieden in der Ukraine und der Welt versammelten sich am Montagabend etwa 40 Teilnehmer vor der Meininger Stadtkirche. „Waffenlieferungen verlängern den Krieg. Da ist sicher etwas dran. Aber was wäre die Alternative? Würde der Krieg sofort beendet werden, wenn Waffenlieferungen ausblieben? Und wenn, um welchen Preis?“, fragte Ulrich Töpfer in die Runde. Die Ukraine würde als souveräner Staat aufhören zu existieren und von der Weltkarte verschwinden. Auch Friedensverhandlungen könnten aktuell nicht viel bewirken. Russland sei kein zuverlässiger Gesprächspartner, wie die Bombardierung des Hafens von Odessa einen Tag nach dem Getreibeabkommen zeige. „Eine ausweglose Situation, in der kein Ende in Sicht ist“, so Töpfer weiter, der zugibt, dass ihn dies innerlicht „fast zerreißt“. Bewegend auch der Bericht von Christine Franz über ihre Erfahrungen mit der deutschen Bürokratie bei der Aufnahme einer alleinstehenden Frau mit ihrem achtjährigen Sohn (MT berichtete).

Pfarrer Tilman Krause lud alle ein, von ihren Ängsten, ihrer Trauer, ihrer Hoffnung zu erzählen. Allen, die nicht offen sprechen wollen, machte er das Angebot, ihre Gedanken zu Papier zu bringen und in die Kirche zu bringen. Dort werden sie an einer Klage- und Hoffnungswand für alle sichtbar angebracht werden. Sie sollen dort jeweils für eine Woche hängen und so zu einem Teil der kirchlichen Veranstaltungen werden.

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