Magdala/Themar - Bei vielen Sätzen, die Jeannette Lorenz-Büttner sagt, kann man schon mal vergessen, dass sie eigentlich über Magdala spricht, wo sie Pfarrerin ist - und nicht über Themar. Denn nicht weniges von dem, was Lorenz-Büttner sagt, hat so zum Beispiel auch der Bürgermeister von Themar, Hubert Böse, oder der Sprecher des dortigen Bündnisses für Demokratie und Weltoffenheit, Thomas Jakob, so schon mal gesagt; als beide darüber gesprochen haben, wie die Stimmung in dem 2800-Seelen-Ort im Landkreis Hildburghausen war und ist, in dem inzwischen mehrere große Neonazi-Konzerte stattgefunden haben. Das größte davon 2017. Damals waren etwa 6000 Neonazis auf eine Wiese am Rand der Stadt gekommen, um den Hass zu feiern. Das Konzert gilt bislang als das größte Rechtsrock-Festival auf deutschem Boden seit Ende des Zweiten Weltkrieges. Nun steht Magdala wahrscheinlich ähnliches bevor. Für das nächste Wochenende haben Rechtsextreme für den mittelthüringischen Raum ein Festival - wieder getarnt als politische Kundgebung - angemeldet, das vielleicht sogar in Magdala und Apolda parallel stattfinden könnte. Für beide Kommunen gibt es entsprechende Anmeldungen, wobei man in Thüringer Sicherheitskreisen inzwischen davon ausgeht, dass der Schwerpunkt der Aktivitäten in Magdala liegen dürfte, wo die Rechtsextremen sich ein großes Feld als Veranstaltungsort sichern konnten. Ein Privatmann hat es ihnen vermietet. In Apolda gibt es eine Veranstaltungsanmeldung für die Stadtmitte, wo den Erwartungen der Behörden nach aber wohl nur eine kleinere Kundgebung stattfinden dürfte, die allerdings - selbst wenn sie klein wäre- zahlreiche Polizisten und Gegendemonstranten binden würde. Dass auch zu diesem Festival wieder mehrere Tausend Rechtsextreme aus ganz Deutschland und dem europäischen Ausland nach Thüringen kommen werden, scheint ziemlich wahrscheinlich.
Magdala/Themar "Da ist eine seltsame Stille"
Sebastian Haak 03.10.2018 - 08:43 Uhr