Märchentage 2023 Die Besucher strömen ins deutsche Spielzeugmuseum

Sarah Jakob
Sebastian Putz ist schon mehrfach mit der Kasperfigur im Rahmen der Märchentage in Sonneberg aufgetreten. Foto: Carl-Heinz Zitzmann

Zum Aktionsnachmittag tummeln sich Familien rund um die Basteltische und im Saal, wo das Puppenspiel mit Sebastian Putz wartet. Doch die märchenhafte Zeit ist noch nicht vorbei. Bald steht sogar etwas für Senioren an.

 
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Seit 24 Jahren erzählt Sebastian Putz mit seinen Handpuppen Geschichten. Diese sollen nicht nur die kleinen Zuschauer begeistern – er möchte, dass alle etwas zu Schmunzeln haben während seiner Auftritte. Deshalb hat er sich für die Märchentage im Deutschen Spielzeugmuseum ein lustiges Stück zurechtgelegt. In diesem möchte der Kasper endlich einmal selbst ein Theaterstück auf die Beine stellen. Zusammen mit seiner Großmutter Hupe fasst er den Entschluss, das allseits bekannte Märchen vom Rotkäppchen nachzuspielen. Doch als sie loslegen, will nichts klappen – aber Ende gerät der Kasper sogar selbst in Gefahr und seine Oma muss eingreifen, um das verhexte Theater zu retten.

Seit mehreren Jahren tourt Sebastian Putz für das Meininger Staatstheater zu Veranstaltungen um außerhalb des Hauses Jung und Alt zum Lachen zu bringen. Während am Sonntag zahlreiche Familien vor dem kleinen Saal Schlange standen, bis der Puppenspieler die Türen zum Saal endlich öffnet, haben an anderer Stelle Bastelfreunde zusammen mit Spielzeugdesignerin und Künstlerin Lydia Stoppera Adventskalender in der Form eines Weihnachtsbaumes gefertigt.

Foto: Carl-Heinz Zitzmann

Die stellvertretende Museumsleiterin Julia Thomae zeigt sich auf Nachfrage indes sehr zufrieden mit den vergangenen Tagen. Denn seit dem 1. November sind überall in der Spielzeugstadt verteilt die Märchentage in vollem Gange. Eine Zeit im Jahr, in der es um die Fantasie, ums Vorlesen und ums Miteinander geht. Während des Aktionssonntags strömen die Besucher geradezu ins Museum in der Beethovenstraße. „Ganz schön was los“, sagt Thomae fröhlich gestimmt und berichtet, dass Aktionen wie die Märchentage die Menschen aus nah und fern nach Sonneberg ziehen. „Wir verzeichnen vor allem Besucher aus den umliegenden Landkreisen, vor allem aus Oberfranken kommen viele Menschen her, allen voran aber natürlich die Sonneberger Familien“, erklärt sie. Doch im Allgemeinen trifft man auch Touristen, vor allem aus Berlin, Brandenburg und Sachsen in der Einrichtung.

Die Märchentage sind bis jetzt also ein voller Erfolg und bei Klein und Groß beliebt – und vor allem noch nicht vorbei, wie Thomae betont. Sehr von Vorteil ist, dass man auf die eigene Sammlung zurückgreifen kann. Im Sammlungsbestand des Deutschen Spielzeugmuseums sind nämlich faszinierende Märchenfiguren zu bewundern. Die kunstvoll gefertigten Puppen und Figurengruppen von Irmgard Reumann und Else Feldkeller versetzen sowohl große als auch kleine Märchenliebhaber in Staunen. Während einer Märchenstunde am Mittwoch, 8. November erwartet die Kinder ab 14 Uhr ein abwechslungsreiches Programm, bestehend aus Märchenvorlesen, dem Besuch der Ausstellung und der Möglichkeit, eine eigene Krone zu basteln. Geeignet ist die Märchenstunde laut Thomae für Kinder ab vier Jahren und kostet zwei Euro pro Teilnehmer zuzüglich zum Museumseintritt der sich für Kinder auf vier und für Erwachsene auf sechs Euro beläuft. Eine Familienkarte ist für zwölf Euro zu haben

Märchen sind nicht nur für Kinder

Dieses Jahr im Programm steht außerdem ein „Märchenzauber für Senioren“. Die Veranstaltung für Erwachsene im Deutschen Spielzeugmuseum lädt nicht nur zum Schwelgen in altbekannten Märchenwelten ein, sondern lässt die Klassiker in neuem Glanz erstrahlen.

Ob die Zuhörer wohl die kleinen überraschenden Unterschiede in den Bechstein-Märchen im Vergleich zu den Gebrüdern Grimm-Variationen kennen? Während der Märchenstunde gibt es die Gelegenheit, diese zu erfahren. Über kleine und große Details klärt Märchenfee Elke Schulz aus Königsee auf, die vorher bereits im Rahmen der Aktionswoche den Jüngeren märchenhafte Brettspiele vorgestellt hat und so erneut in der Spielzeugstadt vorbeischauen wird. Ein „Schnupperkurs durch den Märchenwald“ steht ebenso auf dem Programm. Bei diesem können Teilnehmer die Welt der Wildpflanzen und Kräuter entdecken. Für die Verpflegung sorgt der Museums- und Geschichtsverein. Trotz ihres Titels ist die Märchenstunde für Interessierte aller Altersklassen gedacht. Kurzentschlossene können sich unter (03675) 4226340 nach einem Platz erkundigen. Der Eintritt ist mit dem Museumseintritt gedeckt. Der Vortrag dauert etwa zwei Stunden.

Es bleibt noch märchenhaft in der Spielzeugstadt

Stadtbibliothek
 Das Ateliertheater Erfurt führt am Mittwoch, 8. November, um 16.30 Uhr „Der Kaiser und die Nachtigall“auf. Dort erfahren die kleinen und großen Zuhörer, wie die Nachtigall dem kindlichen, jungen Kaiser hilft, selbstständiger zu werden und sich gegen seine Widersacher zu behaupten. Das Stück ist für ab fünf Jahren geeignet, diese zahlen vier Euro, Erwachsene sechs Euro Eintritt

Wolke 14
 Am Donnerstag, 9. November, erzählt Doc McDooley ab 10 Uhr während des Elfentheaters, wie Feen und andere mystische Wesen ticken. Nämlich mal lieb und gut, manchmal aber auch ganz schön nachtragend. Der Eintritt beträgt drei Euro, eine Voranmeldung ist erwünscht unter (03675) 880 400.

Rathaus
 Karl-Heinz Großmann, Ilona Major und Renate Röther laden zu einem vergnüglichen Nachmittag am Freitag, 10. November, zum Thema Märchen und anderen kurzen Geschichten. Die Autoren werden von Wolfgang Brand musikalisch begleitet. Für das leibliche Wohl ist mit Kaffee und leckerem Kuchen bestens gesorgt. Das Programm namens „Märchen un öllerhand anner schös Zeuch“ beginnt um 16 Uhr. Der Eintritt ist frei.  

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