Dass Filmemacher und Darsteller gemeinsam auf die Bühne treten und mit Beifall bedacht werden, kommt eher selten vor: Zumindest dann, wenn die Hauptdarsteller nicht aus der klassischen Kulturszene sind, sondern aus dem politischen Milieu kommen. Im Berliner „Babylon“ war das zu Beginn der ersten kompletten Februarwoche 2024 der Fall, als drei der fünf Protagonisten vor das 500-köpfige Publikum traten und große Anerkennung erhielten. Zur Premiere gekommen waren Stefanie Erben (Grüne), Sandro Witt (Linke) und der letztlich über die Landesliste wieder in den Bundestag eingezogene Floh-Seligenthaler Gerald Ullrich (FDP). Im gesamten Bundestagswahlkreis 196 standen zwölf Bewerber zur Wahl. „Ich habe es noch nie erlebt, dass so viele Menschen wegen eines Dokumentarfilmes Schlange stehen. Grandios“, resümierte der Liberale.