„Wir wollten in unserem Verein generell auch etwas für den Nachwuchsbereich anbieten“, berichtete Karsten Neumann. „Und der Plan, hier mal ein Rennen zu fahren, besteht eigentlich schon länger. Das Gebiet liegt nahe der Stadt und ist ideal für Einsteiger. Man kann viele Wege und natürliche Hindernisse verschiedenster Schwierigkeitsgrade kombinieren. Wir fahren hier auch oft im Training mit den Kleinsten. Auch die Infrastruktur für so einen Renn-Tag stimmt, wobei wir uns besonders beim Integrativen Kinderzentrum der Lebenshilfe bedanken, in dem uns die wichtigen Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt wurden.“
Dass es im gleichen Gebiet auch wilde MTB-Strecken mit riskanten und verbotenerweise errichteten Hindernissen gibt wurde schon öffentlich diskutiert, auch in dieser Zeitung. „Unser Angebot, die Trails hier als Verein zu übernehmen und danach legal zu betreiben, gilt immer noch“, unterstrich Karsten Neumann. „Nicht zuletzt weil ich auch dieses Rennen hier schon gern für die Zukunft etablieren möchte.“ Vorerst jedoch gilt: „In einigen Wochen wird man hier nichts mehr von einem XCO-Rennen sehen.“ Außer einigen verlegten Paletten zur Stabilisierung problematischer Streckenabschnitte war nicht ins natürliche Gelände eingegriffen worden.
Obwohl der Fokus auf den vier Nachwuchsrennen des späten Vormittags lag – von der Altersklasse U 9 bis zur U 15 – ging es auch hier mitunter bereits recht professionell zu: Da fahren sich die Kids beispielsweise wie die echten Rennfahrer „auf der Rolle“ warm, damit „sie bereits im Pulsbereich sind, der dann im Rennen von ihnen verlangt wird“, wie ihr Trainer erläutert. Oder es wird auf der Strecke mit Trinkflaschen versorgt wie bei der Tour de France – nur dass die Helfer halt nicht am Mont Ventoux stehen, sondern auf dem Basketballplatz der Kindereinrichtung ... Und der erst siebenjährige Sieger des U 9-Rennens, Moritz Möller vom RSV Erzgebirge in Zwönitz, fährt sogar schon internationale Rennen, konkret in Tschechien, und reist mit Verein und Eltern dafür sogar bis ins Umland von Prag.
Die Erzgebirgler und auch die „White Rock“-Fahrer aus Sachsen Anhalt (auf gut deutsch: Weißenfels ...) dominierten die Nachwuchs-Rennen denn auch zumeist. Da war es aus Thüringer Sicht dann schon bemerkenswert, wenn sich in der U 9 mit Lars Enders ein Fahrer vom SWV Goldlauter/Heidersbach (bei Suhl) auf den Bronzeplatz schob oder in der U 13 m mit Pepe Weise ein Vertreter des RSC Waltershausen-Gotha. Der Saalfelder Dennis Willing wurde Dritter im Stundenrennen der Erwachsenen. Und natürlich muss man auf Adele Kerst vom RSV Adler Arnstadt verweisen, die sowohl am Samstag in Espenfeld als auch am Sonntag in Ilmenau die U 11 w gewann.
Die Sieger von Ilmenau, U 9 m: Moritz Möller; U 9 w: Leni Schiwek; U 11 m: Mark Hohenhausen (alle RSV Erzgebirge); U 11 w: Adele Kerst (Adler Arnstadt); U 13 m: Kevin Poser (RSV Erzgebirge); U 13 w: Luise Eckoldt (Adler Arnstadt); U 15 m: Tobias Schreiber (Dessau); U 17 m: Frieder Kreis; U 17 w: Celina Polz ; Erwachsene: Gregor Wiegleb (alle Club White Rock/Weißenfels)