Mannheim - Wenn in zwei Wochen das Flugzeug mit der deutschen Leichtathletik-Nationalmannschaft der Altersklasse U 20 zu den Junioren-Weltmeisterschaften in Richtung Iberische Halbinsel startet, dann werden zwei Nachwuchstalente aus dem Landkreis sich mit auf die Luftfahrt begeben. Die Tickets für diese Reise nach Barcelona mit sportlichem Hintergrund haben sie am Samstag bei der Junioren-Gala in Mannheim gelöst. Besonders Charlotte Müller aus Hildburghausen, die für den ASV Erfurt startet, überzeugte mit 53,29 Metern im Speerwurf, während Bernhard Seifert aus Hinterrod vom LC Jena mit 71,76 m zwar die WM-Norm von 69 m übertraf, aber angesichts seiner Vorleistungen nicht zufrieden war.

"Das war schon geil, als auf der Anzeigetafel 53,29 Meter angezeigt wurden", sagte Charlotte Müller voller Stolz. "Nach meiner andauernden Knieverletzung hatte ich mit so einem Erfolg nicht mehr gerechnet." Beim Nerius-Cup in Leverkusen war Müller nur ein Wurf auf 49,66 m gelungen, die WM-Norm lag aber bei 51 m. Beim World-Class-Meeting in St. Wendel klappte es dann, als der Speer sich erst bei 51,46 m in den Rasen bohrte. Nach diesem Wurf war nichts mehr unmöglich und Charlotte Müller rückte in den Kaderkreis des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) für die U20-WM. Im Wissen, dass sie nur nominiert wird, wenn sie die Norm deutlich übertrifft, ging Müller in Mannheim sehr konzentriert an den Start. Bereits im ersten Durchgang ließ sie 51,99 Meter vermessen. Der zweite Versuch sollte ihr noch besser gelingen. "Ich wollte es erst gar nicht glauben, als der Kampfrichter der Schreiberin die Weite von 53,29 m zurief", sagte die überglückliche Athletin, die im vorigen Jahr die Qualifikation für die U20-EM verpasst hatte. "Ich hatte heute ein richtig gutes Gefühl, alles hat gepasst." Nur die amtierende U18-Weltmeisterin Christin Hussong (TV Thaleischweiler) war mit 54,84 m besser.