Ein verheerender Cyberangriff, der ganz Deutschland lahmlegt, ein Anschlag auf Polens Staatschefs, der das Land politisch enthauptet und ein gezielter Bombenabwurf in Kiew, der neben zivilen Opfern auch den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj tötet – apokalyptische, das Machtgefüge der Welt verändernde Geschehnisse, die zum Glück bisher nur auf den Seiten eines Buches passieren. „Abaddon“, was im hebräischen Abgrund, Untergang oder Vertilgung bedeutet, ist ein packender dystopischer Roman, geschrieben von Hans-Ulrich Jörges und Axel Vormbäumen. Im Rahmen der städtischen Reihe „Kultur vor Ort“ stellten die beiden renommierten Journalisten ihr Buch am Samstagabend im bis auf den allerletzten Thekenplatz besetzten Kulturvereinskeller im „Haunschen Hof“ vor. Für Hans-Ulrich Jörges ein Heimspiel: der ehemalige Chefredakteur des „Stern“ wurde in Bad Salzungen geboren und hat hier seine ersten Lebensjahre verbracht, an die sich die „ganz alte Schildkröte“ – Jörges über Jörges – noch gut erinnert. An das Stalinbild an der Fassade des Rathauses ebenso wie an Kartoffeln auf Marken oder die Lautsprecher überall in der Stadt. Heute ist er begeistert von den Veränderungen in der Kurstadt und großer Fan des Bürgermeisters. „Gehen Sie pfleglich mit ihm um“, wünscht er sich augenzwinkernd vom Publikum im „Haunschen Hof“.