Sommer-Leser-Aktion 2023
Wir in der Redaktion freuen uns immer, wenn die Kollegin – sehr selten der Kollege – in ihrem wohlverdiente Urlaub an die Daheimgebliebenen denkt. An der Wand hängen viele Karten, abgestempelt in der ganzen Welt. Und so kamen wir auf die Idee, unsere diesjährige Sommeraktion der Postkarte zu widmen. In den vergangenen Jahren hatten wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, aufgefordert, ganz besondere Urlaubserinnerungen fotografisch festzuhalten. Leckeres Essen, ausgefallene Verkehrsschilder, Sehenswürdigkeiten, tierische Erlebnisse. Diesmal wünschen wir uns unter dem Motto: „Herzliche Urlaubsgrüße aus...“, dass Sie uns eine Ansichtskarte schreiben. Egal, wo Sie gerade sind und was Sie machen. Ob Sie von zu Hause aus die Heimat erkunden, in Österreich wandern oder das Meer genießen. Wir freuen uns über jeden einzelnen Gruß. Auf jeden Fall werden die Karten einen Platz an unserer Redaktionswand erhalten. Unsere Adresse lautet: Lokalredaktion Freies Wort/Südthüringer Zeitung, 98574 Schmalkalden, Hoffnung 26. Wir freuen uns und sind schon sehr gespannt.
Wussten Sie schon...?
Der erste Verkaufstag der Postkarte in Deutschland (damals Deutscher Bund) war am 25. Juni 1870. Die mit kurzen Mitteilungen beschriebenen Karten gibt demnach länger als 150 Jahre. Vor allem während des Deutsch-Französischen Krieges 1870 bis 1871 kam es zu einer massenhaften Verbreitung der Postkarten durch die deutschen Soldaten, die sie beschrifteten und in ihre Heimat schickten.
Früher musste man seine Kurznachricht sogar auf die bedruckte Vorderseite der Karte schreiben, da nur die Adresse auf die freie Rückseite durfte. Zwischen 1885 und 1918 war der Postkartenverkehr dann eindeutig auf seinem Höhepunkt. In den Städten gab es zu diesem Zeitpunkt drei bis elf Zustellungen am Tag, sodass man sich am Vormittag via Postkarte zum Nachmittagskaffee verabreden konnte.
Nach dem Ersten Weltkrieg nahm dann allerdings auch die Zahl der Telefonanschlüsse zu, sodass auf anderem Wege deutlich schneller und ausführlicher kommuniziert werden konnte. Für einige diente die Postkarte nie als Kommunikationsmedium, sondern lediglich als Sammelobjekt. Denn während der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert gingen ganze 20 Prozent der hergestellten Postkarten direkt an Sammelnde, die Hälfte von ihnen Frauen. Vor allem während des Ersten und Zweiten Weltkriegs wurden massenhaft Postkarten versandt. Ab den 1950er Jahren wurden die Postkarten primär aus dem Urlaub verschickt. Die Produktion und das Verschicken von Post- und Ansichtskarten nahm jedoch zu Beginn der 1990er Jahre kontinuierlich ab. Während 1998 noch 400 Millionen Karten verschickt wurden, hat sich das Aufkommen im Jahr 2019 mehr als halbiert.