Meiningen - „Der Mensch liebt es nicht, gehasst zu werden“, mit diesen Worten eröffnete Christoph Gann die Ausstellung „B.M. Strupp Lern- und Gedenkort“. Der Vorstandsvorsitzende der Strupp-Stiftung bediente sich dabei der Worte von Friedrich Bernstein aus dessen 1926 veröffentlichtem Buch „Der Antisemitismus als Gruppenerscheinung“. Der in Meiningen geborene Bernstein, 1948 Mitbegründer des Staates Israel, hatte sein Zitat fortgesetzt: „Er liebt es vor allem nicht, diesen Hass durch die vielen üblen Eigenschaften begründet zu sehen, die ihm, dem Gehassten, angeblich anhaften sollen“. In dem Buch erläuterte Bernstein, dass nicht nur die Juden allein, sondern auch andere, als Minderheit Vorurteilen und Verfolgung ausgesetzt sind. Der Untertitel des Buches lautete übrigens „Versuch einer Soziologie des Judenhasses“. Sieben Jahre nach seiner Veröffentlichung wurde das Buch 1933 von den Nationalsozialisten verbrannt.