Ein Freitag ohne Bratwurst? Für viele Leute zwischen Rennsteig und Muppberg schlecht vorstellbar. Hierzulande ist die Bratwurst ein Grundnahrungsmittel. Doch auch bei der Bratwurst schlagen die erhöhten Kosten durch. Am Marktkauf, wo Fleischer Luther aus Neustadt brät, hat die Wurst die drei Euro erreicht. „Dös senn fei sechs Mark West und zwölf Mark Ost“, rechnete ein Kunde die Sache anhand der Umtauschkurse zu den Währungsreformen seit 1990 zurück. Andere Fleischer der Region sind zwar noch nicht auf diesem Preisniveau, sehen aber kommen, dass sie dort landen werden - über kurz oder lang. Henry Heublein in Neuhaus-Schierschnitz liegt bei 2,20 inklusive Brötchen. Er zählt eine Vielzahl von Faktoren auf, die die Kosten steigern: Darm, Fleisch, Mindestlohn von neun Euro vor zwei Jahren auf nun 12 Euro, bessere Haltung unter dem Stichwort Tierwohl. „Die Abschläge für Strom und Gas haben sich verdoppelt. Die drei Euro des Kollegen sind daher kein utopischer Preis“, sagt der Metzger.