Lauschaer Kugelmarkt Gelungener Neustart

Doris Hein

Erfreulich viel Zuspruch fand am Wochenende der Kugelmarkt.

 
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Nach reichlich Diskussion, Zittern und Bangen im Vorfeld und sehr kurzfristigen Entscheidungen kamen am Wochenende überraschend viele Gäste nach Lauscha. Sie schauten nicht nur, sie kauften auch gut ein. – So lassen sich die Erfahrungen der Händler nach dem ersten Kugelmarktwochenende zusammenfassen.

Die Kartoffelsuppe beim Carnevalverein war ausverkauft. Am Bratwurstrost des Sportvereins stand von morgens bis abends eine lange Schlange nach der Thüringer Spezialität an. In der Goetheschule ging so mancher Teller Kircherbsensuppe über den Tresen, und am Hüttenplatz fanden die „übers Knie gezerrten“ Pfannkuchen guten Absatz.

Doch nicht nur bei Speis und Trank griffen die Besucher des Lauschaer Kugelmarktes kräftig zu. Auch gläserne Kostbarkeiten wechselten in großer Anzahl die Besitzer. Das vielfältige Glasangebot war es wohl auch, was trotz stark gesunkener Händlerzahlen im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten wieder Tausende Gäste in die Glasstadt zog.

Hinzu kamen teilweise auch die umfangreichen Informationen zum Eintrag der „Herstellung von mundgeblasenem gläsernem Lauschaer Christbaumschmuck“ in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes, die gezeigt hatten, dass Lauschaer Handwerkskunst eben doch etwas ganz Besonderes ist.

Zwei Jahre habe man, wegen Corona, darauf warten müssen, den 30. Kugelmarkt durchführen zu dürfen, betonte Bürgermeister Norbert Zitzmann zur Eröffnung. Man habe schließlich ins Blaue hinein geplant und danke deshalb allen Händlern und Ehrenamtlern, die letztendlich den Markt ermöglicht hätten. Einen Markt, der vor allem vom Ehrenamt lebt, vom Engagement der Vereine. Sei es der Tourismusstammtisch, der für den Handwerkermarkt verantwortlich zeichnete und dabei weitere Vereine ins Boot holen konnte. Oder der Carnevalverein, der im Kulturhaussaal die Besucher mit Lauschner Knölla oder Adöpflssupp verköstigte. Der Sportverein, der am Hüttenplatz mit Bratwurst und Rostbrätchen sowie wärmenden Getränken aufwartete. Oder der Wintersportverein, der zur Krönung seines Glühweinangebotes Autogrammkarten erfolgreicher Lauschaer Wintersportler mitgebracht hatte und fürs „Skispringen für jedermann“ warb.

Beim Schulförderverein konnte man das legendäre „Glüh-Ähr“ testen oder Kaffee und Kuchen genießen. Die Modelleisenbahnfreunde Lauscha-Steinach lockten mit zahlreichen Anlagen Groß und Klein in ihre Ausstellung. Beim Kulturkollektiv Goetheschule gab es nicht nur Speis und Trank, sondern auch Glasbläservorführungen und eine kleine Ausstellung mit Bildern verschiedener Künstler des Vereins. Glaszentrum und Farbglashütte boten neben dem Verkauf eines reichen Sortimentes an Glas zudem die Möglichkeit, Glasbläsern und Glasmachern bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen.

Großen Zuspruch fand die Krönung von Glasprinzessin Janice I., die damit ein weiteres Jahr in Amt und Würden bleibt. Sie hatte rund 20 weitere Hoheiten zum Kugelmarkt eingeladen, die ihr nicht nur Glückwünsche und Geschenke mitbrachten, sondern gleichzeitig für ihre Orte und Regionen Werbung machten.

Mit Gedichten und Liedern zum Advent unterhielten die Mädchen und Jungen aus den Vorschulgruppen des Kindergartens „Hüttengeister“ im Anschluss das Publikum unter dem großen Weihnachtsbaum. Auch der Weihnachtsmann, Santa-Klaus höchstpersönlich, schaute sich das Programm an, bevor er selbst mit seiner Drehorgel wieder die Besucher im Marktbereich erfreute.

Am Samstagabend hatten Pfarrer Jörg Zech und Kantor Matthias Erler zur Adventsandacht in die Jugendstilkirche eingeladen. Der Kirchenchor Neuhaus am Rennweg und der Flötenkreis Lauscha-Neuhaus sangen und musizierten mit Unterstützung durch Emma Stolze und Dieter Hoffmann auf der Blockflöte und Erler an der Strebelorgel.

Alles in allem war es ein gelungener Neustart nach Corona. Nun hoffen die Akteure auch für den 3. und 4. Dezember auf viele Gäste zu Teil zwei des 30. Kugelmarktes.

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