Landesgartenschau 2028 Kraftpaket ist geschnürt

Klaus Bohl (links) und Michael Brodführer haben gut lachen: In der neuen Westwand des Bad Salzunger Gradierwerks präsentierten sie das Logo sowie die Bewerbungsmappe für die Landesgartenschau 2028, die Bad Liebenstein und Bad Salzungen gemeinsam austragen möchten. Foto: Heiko Matz

Die Bewerbungsmappe ist fertig und damit sind alle Hausaufgaben gemacht. Jetzt hilft nur noch Daumen drücken: Bad Salzungen und Bad Liebenstein wollen 2028 gemeinsam die Landesgartenschau ausrichten.

 
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Bad Salzungen - „Da steckt ganz viel Arbeit und Kreativität drin“, sagte Bad Salzungens Bürgermeister Klaus Bohl (Freie Wähler). Gemeinsam mit Bad Liebensteins Bürgermeister Dr. Michael Brodführer präsentierte er in der Trinkhalle die fertige Bewerbungsmappe und das Logo für die Landesgartenschau 2028. Auf 152 informativ gestalteten Seiten wird das gemeinsame Konzept nebst Finanzierung übersichtlich und flüssig rübergebracht sowie mit einer Auswahl von Unterstützungsschreiben von Vereinen, Behörden und Verbänden untermauert. „Die Bewerbungsmappe ist ein Plan für die Zukunft der beiden Städte. Ich bin wirklich stolz, dass wir das in dieser relativ kurzen Zeit in dieser Qualität zustande gebracht haben“, ergänzte Klaus Bohl. Von einem Kraftpaket für die Regionalentwicklung, das auch Ausdruck der wirklich guten Zusammenarbeit sei, sprach Michael Brodführer. „Wir zeigen damit, wie stark wir als Region auftreten können.“

„Zwei Städte – ein Ziel“ diese Überschrift zum Einstieg in die Bewerbung um die Landesgartenschau trifft das Anliegen. Und auch das gewählte Motto „Quellen des Lebens“ passt perfekt zu den beiden Kurorten. „Wir machen seit Jahrhunderten Gesundheit. Das unterscheidet uns von andern Mitbewerbern“, machte Brodführer deutlich. Zu den Quellen des Lebens würden aber auch die Natur und Umwelt zählen.

Das Konzept für die Landesgartenschau setzt auf mehrere Standorte. Zwar stehen in Bad Salzungen die künftige „Gartenstadt“ mit Musterhäusern in Allendorf und in Bad Liebenstein der „Stadtgarten“ im Kurpark im Mittelpunkt, aber auch das Gradierwerk, der Rathenaupark und Burgsee, die Burgruine Frankenstein, der alte Bahnhof, der Puschkin- und Pfitzbachpark in Bad Salzungen sowie der Kurpark mit Esplanade, der Elisabethpark und Rosengarten, Schloss Altenstein, der Parkwald Burgberg sowie die Friedhöfe sollen einbezogen werden.

Man rechnet mit rund 350 000 Besuchern, für die zusätzliche Parkplätze geschaffen werden sollen. Zudem gibt es auch schon ein grobes flankierendes Veranstaltungsprogramm mit wöchentlich wechselnden Themen wie Balance, Sinne, Salz Kneipp, Lachen oder Spiel und Bewegung. Auf der kleinen Bühne der „Gartenstadt“ Allendorf werden regionale Künstler auftreten. Es soll Kleinkunstveranstaltungen, eine Gartenschauküche und ein Gartenkino geben. Auf dem Altenstein sind Sommerkonzerte und eine Sommerakademie geplant, im Comödienhaus Theateraufführungen und Kabarett, im Pressenwerk Konzerte. Alle Pläne sind mit der entsprechenden Finanzierung unterlegt. Für die Ausrichtung der Landesgartenschau wird eine gemeinnützig anerkannte GmbH gegründet.

Gefreut hat man sich über die unglaublich hohe Resonanz der Bürger, Vereine und Unternehmer. Man habe gar nicht alle Befürwortungsschreiben in die Mappe aufnehmen können, so viele Bekundungen seien eingegangen. „Das gibt uns natürlich Kraft“, so Bohl. Denn ohne Verankerung in der Bevölkerung sei eine Bewerbung aussichtslos. Bei Einwohnerversammlungen, aber auch Rundgängen auf den künftigen Gartenschau-Geländen habe man das Konzept allen Interessierten vorgestellt und so die Bürger von Beginn an eingebunden.

Neben der Bewerbungsmappe wurde erstmals auch das Logo für die zukünftige Landesgartenschau gezeigt: Der blaue Untergrund der rot- und orangefarbenen Blüte steht für die Sole und das Heilwasser, das Grün für die Natur und die Blütenfarbe für die Menschen und die Städte. Man besetze im Konzept zwei Megathemen, erklärte Klaus Bohl. Zum einen den Schutz der Umwelt – „es gibt viele ökologische Vorhaben“, zum anderen das Thema Gesundheit. „Ich glaube, das ist eine gute Basis für die Bewerbung.“ Denn man habe mit Schleusigen, Altenburg, Arnstadt und Bad Frankenhausen starke Mitbewerber. Da komme es inhaltlich darauf an, ob man die Themen, die die Menschen bewegen, treffe. Und das seien nun mal Umwelt und Gesundheit, so Bohl.

Am Freitag wird Klaus Bohl die Bewerbungsmappe fristgerecht und persönlich beim Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft abgeben. Dann wird eine Kommission alle Bewerberstädte besuchen und im ersten Halbjahr 2022 eine Entscheidung treffen. Mit etwas Glück sollen sogar zwei Landesgartenschauen vergeben werden – die für 2028 und die für 2030. Das erhöht die Chancen aller Bewerber.

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