Statistisch betrachtet seien etwa im Raum Lienz in Osttirol die Niederschläge innerhalb von drei Tagen zuletzt so hoch gewesen wie sonst nur alle 40 bis 50 Jahre. Laut der ZAMG regnete es zwischen Freitag, 7 Uhr, und Montag, 7 Uhr, in Kornat (Gemeinde Lesachtal) in Kärnten am meisten - 277 Millimeter an Niederschlägen kamen hier runter. In Lienz waren es 206 Millimeter.
Hinsichtlich der Pegelstände gab das Land Kärnten am Mittag aber leichte Entwarnung. "Das Schlimmste ist bezogen auf die Höhe der Pegelstände an den großen Flüssen vorbei. Die Spitzenabflüsse werden deutlich geringer, auch die angekündigten Niederschläge werden Wassermengen deutlich unter den Spitzenabflüssen von heute Nacht bringen", sagte Johannes Moser vom Hydrographischen Dienst des Landes Kärnten der "Kleinen Zeitung".
Die heftigen Schnee- und Regenfälle hatten bereits am vergangenen Mittwoch begonnen. Besonders betroffen waren seitdem stets Osttirol, Teile Kärntens, das südliche Salzburger Land und auch das italienische Südtirol. Dort ließ ein Erdrutsch einen Zug entgleisen. Verletzt wurde bei dem Vorfall am Montag im Pustertal niemand, wie die Nachrichtenagentur Ansa meldete.
Der am Sonntag durch eine Lawine abgeschnittene Ort Martell im Westen Südtirols ist mittlerweile wieder erreichbar. 40 bis 50 höher gelegene Häuser mit 200 bis 250 Bewohnern waren laut dem Bürgermeister aber weiter eingeschlossen.
Auch im Tiroler Stubaital saßen weiter rund 250 Gäste und Mitarbeiter der Gletscherbahnen fest. Nach einem Lawinenabgang nahe der Straße in der Nähe der Talstation musste eine Straße am Sonntag gesperrt werden. Die Eingeschlossenen verbrachten die Nacht im Hotel bei der Talstation und in den Räumlichkeiten der Gletscherbahn.
Während es am Montag zunächst nicht regnete oder schneite, soll sich das in der Nacht auf Dienstag und auch am Dienstag selbst in Osttirol und Oberkärnten wieder ändern. Die Niederschlagsmengen werden aber nicht mehr so extrem ausfallen wie an den Vortagen. "Aber die Lage bleibt noch angespannt, weil die Böden stark durchweicht sind und zum Beispiel weiterhin Hangrutschungen möglich sind", teilte die ZAMG mit. Ab Mittwoch sind dann vorerst keine neuen Regen- und Schneefälle mehr zu erwarten.