Rudolphstein/A9 – Eine Schleusung mit drei Fahrzeugen aus Italien vereitelten die zivilen Fahnder der Selber Bundespolizei am gestrigen Sonntag. Insgesamt 18 Flüchtlinge sollten dabei durch drei rumänische Schleuser von Italien nach Nordeuropa gebracht werden.

Gegen 9.30 Uhr nahm eine zivile Streife im Bereich der Rastanlage Frankenwald drei Personenkraftwagen mit italienischen Zulassungen ins Visier. Bei der Ableitung der Fahrzeuge in die Rastanlage widersetzten sich die Fahrer eines VW Golf und eines Renault Megane den Anhaltesignalen der Polizeibeamten und flüchteten in Fahrtrichtung Thüringen. Im kontrollierten Opel Zafira befanden sich neben dem rumänischen Schleuser fünf syrische Erwachsene mit drei Kindern, teilt die Polizei mit.

Im Rahmen einer sofort eingeleiteten Fahndung nach den geflüchteten Fahrzeugen konnte etwa eine Stunde später der VW Golf im Bereich Schleiz erneut gesichtet und angehalten werden. Hier wurde ein rumänischer Schleuser mit drei syrischen Männern und einer Frau mit ihrem Kleinkind festgestellt.

Um 12.15 Uhr griff die thüringische Landespolizei im Bereich der Saalebrücke bei Rudolphstein weitere drei Erwachsene und ein Kleinkind auf. Diese Gruppe hatte der Fahrer des Renault Megane nach der Flucht aus dem Kfz gewiesen, obwohl sich eine syrische Frau im neunten Monat ihrer Schwangerschaft befand. Ein vierter Syrer dieser Gruppe wurde an der Saalebrücke von einem deutschen Schleuser aus Berlin aufgenommen. Diese Aktion wurde jedoch von einem Zeugen beobachtet, der den Sachverhalt sofort telefonisch an die Landespolizei Thüringen übermittelte. Damit konnte auch dieses Kfz im Bereich des Hermsdorfer Kreuzes gestoppt werden.

Die Selber Bundespolizei hat die Ermittlungen gegen die festgenommenen Schleuser wegen der Straftat des Einschleusens von Ausländern aufgenommen. Gegen den Fahrer des geflüchteten Renault Megane wird bundesweit gefahndet. Die syrischen Flüchtlinge werden dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Zirndorf übergeben.