Weil die Lautäußerungen ihrer beiden behinderten Kinder immer wieder die Nachbarn stören, ist die Familie von Monika S. (alle Namen geändert) soeben zum x-ten Mal umgezogen. Ihr siebenjähriger Sohn Chris ist seit Geburt schwer behindert. „Er ist auf dem Entwicklungsstand eines Kleinkindes“, sagt die Mutter. Chris muss noch gewindelt werden, er kann nicht alleine essen oder trinken. Laufen kann er nur ein kurzes Stück, und Treppensteigen geht ohne Hilfe gar nicht. Momentan schieben ihn die Eltern noch im Kinderwagen, „aber der hält das nicht mehr aus“, sagt Monika S., Chris werde bald auf einen Rollstuhl angewiesen sein. Nachts schreit der große Sohn häufig und auch tagsüber sind heftige Wutausbrüche keine Seltenheit. Ist Monika S. bislang davon ausgegangen, dass die Behinderung ihres Sohnes mit einer Erkrankung während der Schwangerschaft zusammenhängt, vermuten Chris‘ Ärzte hinter den auffälligen Symptomen neuerdings eine sehr seltene Erbkrankheit. Sie ist zudem noch damit verbunden, dass Chris keinerlei Gefühl für Sättigung hat. „Wenn man ihn ließe“, schildert die Mutter, „würde er essen bis zum Erbrechen und auch danach noch nicht aufhören.“