Meiningen - Vorm Beginn der letzten Festivalwoche knallte es so richtig rein. Viel Lob gab es fürs wunderschöne Meininger Theater als Veranstaltungsort sowohl von Konstantin Wecker, der sich als wahrer Orpheus mit seinen neuen "Wut und Zärtlichkeit"- Liedern auf der Bühne präsentierte, als auch von dem Schauspieler, Sänger und Musiker Axel Prahl, der mit seinem neunköpfigen Inselorchester mitreißend und klarsichtig seinen "Blick auf Mehr" richtete.

Zuvor gab es am Freitag "Bis dass der Tanz uns scheidet" mit Susanne Pätzold & Alex Burgos in den Kammerspielen zu erleben. Eine Art Kleinkunst-"Dirty Dancing" haben die beiden - sie aus Bielefeld und er aus New York - kreiert. Als Ela und Adam erzählen sie über die Höhen und Tiefen der Liebe und zwar so echt, dass man als Zuschauer glaubt, es sei ihre eigene Geschichte, die sie da offenbaren. Bei einem Workshop in New York haben sich die beiden kennen und lieben gelernt. Ihre Liebe dauert länger als der Workshop, aber irgendwann schleichen sich die Alltäglichkeiten ein, lassen die Leidenschaft abkühlen und den Streit anheizen. Szenen einer Ehe wie sie seinerzeit Ingmar Bergman in seinem gleichnamigen Film zeigte, werden vorgeführt. Noch bevor sich Ela und Adam das Ja-Wort für "Bis dass der Tod uns scheidet" geben, ist bei ihnen aber schon alles vorbei. "Bis dass der Tanz uns scheidet" haben sie entschieden und wollen sich trennen. Zuvor lassen sie noch die Zuschauer als Beziehungsberater zu Wort kommen. Miteinander reden sollen sie, sich versöhnen, zusammen wohnen, sogar ein gemeinsames Kind wird als Lösung der Krise vorgeschlagen. Vom Letztgenannten ist Ela sichtbar überrascht.