Kultur-Tipp Viele Schauwerte am Denkmal-Tag

Susanne Müller, Lutz Lange und Stine Michel (von links) bereiten die Bestuhlung für den Kabarettabend am Sonnabend im neu gestalteten Bahnhof vor. Foto: /Carl-Heinz Zitzmann

Mit „Talent Monument“ ist der bundesweite Tag des offenen Denkmals am Wochenende überschrieben. Im Landkreis bieten sich Sternwarte, der Altfrauteich bei Goldisthal und Sonnebergs Bahnhof als Ziel an.

 
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Traditionell findet alljährlich am zweiten Sonntag im September der bundesweite Tag des offenen Denkmals statt. „Talent Monument“ lautet das von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in diesem Jahr vorgegebene Motto. Der Tag des offenen Denkmals ist bereits seit 30 Jahren eine Art „Schaufenster“ der Denkmalpflege. Denkmale erhalten als Objekte der Vergangenheit aufgrund verschiedener Kriterien ihren Status. Ob historisch, künstlerisch, wissenschaftlich oder städtebaulich wertvoll – diese Kriterien bilden die Grundlage für den gesetzlichen Denkmalschutz.

„Heuer gilt im Landkreis Sonneberg das besondere Augenmerk der Sternwarte. Sie wurde 2022 durch die Bundesregierung als national bedeutendes Baudenkmal in Thüringen eingestuft und erhielt eine entsprechende Förderung aus dem Denkmalpflegeprogramm ,National wertvolle Kulturdenkmäler’ des Kulturetats des Bundes. Für den Erhalt der Einrichtung und für eine stärkere Unterstützung der Sternwarte durch Bund und Land setzen sich vor Ort viele Engagierte seit langem ein, darunter auch der Kreis Sonneberg. Mit den Fördermitteln wurden zum Beispiel undichte Kuppeldächer der Sternwarte saniert“, erläutert Peter Uhlemann von der unteren Denkmalschutzbehörde.

Zum Tag des offenen Denkmals 2023 werden in zwei Führungen die bisherigen Sanierungsmaßnahmen erläutert und auch die zukünftigen Sanierungsvorhaben gezeigt. Selbstverständlich werden in den Führungen auch die Besonderheiten der Sternwarte Sonneberg erklärt, die diese so einzigartig im Thüringer Raum machen. Die Führungen beginnen am Sonntag, 10. September, jeweils um 14 und um 16 Uhr. Treffpunkt ist vor dem Hauptgebäude der Sternwarte. Parkmöglichkeiten sind in ausreichender Menge beim Sportplatz Neufang vorhanden und der kurze Fußweg zur Sternwarte lässt die Natur und die Ruhe auf dem Erbisbühl genießen.

Mitte Juni ließen sich dank Fördermitteln neue Teile für eine Kuppel der Sternwarte finanzieren. Foto: Zitzmann/Carl-Heinz Zitzmann

Auf ein zweites Ausflugsziel im Rahmen des Denkmal-Tags am Sonntag macht Kreisheimatpfleger Thomas Schwämmlein aufmerksam, den Altfrauteich am Wurzelberg. Wie berichtet, muss der durch Vandalismus beschädigte Damm des Gewässers saniert werden. In diesen Zusammenhang erfolgte eine archäologische Untersuchung durch Mitarbeiter des Thüringischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie (TLDA), die spektakuläre Ergebnisse erbracht haben.

Mitropa in neuem Glanz

In Zusammenarbeit mit Thüringen Forst und Kreisheimatpfleger lädt das Landesamt an den Floßteich bei Goldisthal. Die erhaltene Dammkonstruktion, vermutlich aus dem 17./18. Jahrhundert, wird aus forstlicher, archäologischer und historischer Sicht vorgestellt. Treffpunkt am 10. September ist um 14 Uhr am Parkplatz „Großes Tor“ zwischen Scheibe-Alsbach und Goldisthal, 14.30 Uhr beginnt die Veranstaltung am Altfrauteich.

Vor Ort führen TLDA-Gebietsreferent Mathias Seidel, Grabungstechniker Marco Grosch, Schwämmlein und von Thüringenforst Steffen Kreußel die Interessierten.

Der Damm des Altfrauteichs im Wald zwischen Goldisthal und Scheibe-Alsbach. Foto: Schwämmlein/Schwämmlein

Am Samstag vorm Denkmal-Tag gilt es ansonsten noch einen Kabarett-Abend im Sonneberger Hauptbahnhof zu genießen. Wie berichtet, gastiert dort am 9. September das Satire-Duo Onkelfisch im Rahmen der Veranstaltungsreihe „hör-mal im Denkmal“ ab 20 Uhr, Einlass ist ab 19.30 Uhr, Karten gibt’s im Vorverkauf in der Touristinfo Sonneberg. Die Örtlichkeit passt sich perfekt ein ins Angebot für Kulturbeflissene. Bekanntlich hat die Mitropa eine längere Umbau-Phase hinter sich, in der die Lokalität neu gestaltet wurde.

Anregungen fürs Dekor stiftete dabei das historische Umfeld der einstigen Weltspielwarenstadt. So hatte Besitzer Lutz Lange zuletzt im Februar davon gesprochen, den Bahnhof zum Spielzeug-Bahnhof machen zu wollen. Das Ergebnis kann nun am Sonnabend erstmalig von einem breitem Publikum in Augenschein genommen werden.

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