Kronach Mutmaßlicher IS-Terrorist festgenommen

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Festnahme. Symbolbild. Foto: www.imago-images.de

Die Generalstaatsanwaltschaft München hat einen mutmaßlichen islamistischen Terroristen in Ludwigsstadt (Kreis Kronach) festnehmen lassen.

 
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München - Der Mann wurde unter dem Verdacht, Mitglied in der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) zu sein, am Donnerstag bei einer Wohnungsdurchsuchung festgesetzt, teilte die Ermittlungsbehörde am Freitag mit. Vorausgegangen war ein Haftbefehl des Oberlandesgerichts (OLG) München gegen den tadschikischen Staatsangehörigen.

Der Beschuldigte sei dringend verdächtig, sich als Mitglied an der terroristischen Vereinigung „Islamischer Staat“ beteiligt zu haben, hieß es weiter. Ihm werde vorgeworfen, zwischen April und August 2015 eine militärische Ausbildung auf einer IS-Basis in der syrischen Provinz Raqqa absolviert und in Aleppo 22 Tage lang auf Seiten des IS gekämpft zu haben.

Laut einem Bericht der Bild mit Berufung auf die Generalstaatsanwaltschaft betrieb der Mann dabei „etwa einen Monat lang ein Koranstudium“. Danach habe er „für ca. einen weiteren Monat eine militärische Ausbildung beim IS begonnen“. Anschließend sei er weiter nach Palmyra gebracht worden. Dort habe er nochmals eine militärische Ausbildung „von circa zwei Wochen“ erhalten.

Während der 22 Tage, die er gekämpft habe, habe er an vorderster Front an dem Sturm auf eine große Militärbasis der syrischen Streitkräfte teilgenommen. "Auf der Seite des IS waren circa 150 Personen und auf der Gegenseite etwa 2000 Personen beteiligt. Er selbst hat mit einem Sturmgewehr AK47 Kalaschnikow gekämpft.“

In einem Interview mit der BBC, so Bild weiter, habe der Mann erzählt: „Ich nahm an einer einzigen Schlacht teil. Ich weiß nicht, wie ich überlebt habe. Unsere Einheit geriet unter schweren Beschuss. Ich habe niemanden gesehen, ich lag auf dem Boden. Fast jeder, den ich kannte, wurde in diesem Gefecht getötet. Sie haben nicht einmal geschossen. Wir wurden vorwärts geschickt, wie ein menschliches Schutzschild, in den Tod.“ Nach vier Monaten sei er dann geflohen. Er habe in dem Interview auch gesagt, dass er bereue, sich anwerben haben zu lassen.

An seiner Festnahme am Donnerstag waren laut Generalstaatsanwaltschaft Beamte des Bayerischen Landeskriminalamts, der Polizeiinspektion Ludwigsstadt und der Kriminalinspektion Oberfranken beteiligt. Anschließend sei der Verdächtige noch am selben Tag dem Ermittlungsrichter des OLG München vorgeführt worden, der Untersuchungshaft angeordnet habe.

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