Die Kosten stiegen den Ermittlern zufolge von 9,6 Millionen Euro auf 135 Millionen Euro. Das damals von Ursula von der Leyen (CDU) geführte Bundesverteidigungsministerium räumte erhebliche Fehler ein.
Außer den Ex-Vorständen angeklagt sind eine ehemalige Vorstandsassistentin (32), ein Kostenprüfer des Marinearsenals (67), ein Ex-Chef eines früheren Subunternehmens (53) und eine frühere Angestellte dieser Firma (38). Ein Verfahren gegen einen weiteren Mann trennte das Gericht ab, weil er krank ist.
Die ehemalige Vorstandsassistentin soll unerlaubt Bankgeschäfte betrieben haben. Dem Kostenprüfer legt die Anklage Vorteilsannahme in sieben Fällen zur Last. Die Vertreter des Subunternehmens sollen sich in drei Fällen der gemeinschaftlichen Vorteilsgewährung schuldig gemacht haben.
Prozess zieht sich
Heute befasste sich das Gericht zunächst mit den Betrugsvorwürfen gegen die zwei Ex-Vorstände. Die Verlesung der Anklage dauerte mehrere Stunden. Morgen soll der Prozess fortgesetzt werden. Einlassungen sind laut Sprecher möglich. Zu den ersten zwei Verhandlungsterminen waren keine Zeugen geladen. Das Gericht hat zunächst Termine bis zum 11. Dezember angesetzt.
Auf der "Gorch Fock" sammelten nach Angaben der Bundeswehr seit 1958 etwa 15.000 Offizieranwärter Erfahrung auf See. Das Schiff fuhr auf Ausbildungsreisen annähernd 390 Häfen in rund 60 Ländern an und legte dabei mehr als 750.000 Seemeilen zurück. Das entspricht etwa 35 Erdumrundungen.