Israels Armeesprecher Hagari betonte, das Militär sei bei allen Einsätzen in Krankenhäusern im Gazastreifen im Einklang mit dem Völkerrecht vorgegangen und werde dies auch weiterhin tun. "Wir haben nicht die Absicht, den Betrieb des Krankenhauses zu stören."
Baerbock für Ausweitung der Hilfslieferungen
Baerbock bezeichnete die Hamas als "Grundübel" der gegenwärtigen Situation. Hamas-Mitglieder hätten am 7. Oktober in Israel Frauen vergewaltigt und "kleine Kinder auf brutalste Art ermordet". Die Terroristen hätten zudem auch viel Leid über Kinder und Familien im Gazastreifen gebracht. 17.000 Kinder seien derzeit ohne Eltern in dem Palästinensergebiet. Das Leid müsse beendet werden, so die Außenministerin. "Das ist unsere menschliche Aufgabe."
Baerbock sprach sich auch für deutlich mehr Hilfslieferungen in das Palästinensergebiet aus - konkret 500 Lastwagen am Tag. So viel Lkw mit humanitären Gütern fuhren vor Kriegsbeginn täglich in das Gebiet. Sie forderte dafür auch für die Öffnung weiterer Grenzübergänge.
Die Grünen-Politikerin traf auch den israelischen Staatspräsidenten Izchak Herzog, den Minister im israelischen Kriegskabinett Benny Gantz sowie Angehörige der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln.
Verhandlungen über Feuerpause und Geisel-Deal ohne Israel
Derzeit befinden sich noch 134 Menschen in der Gewalt der Hamas, von denen aber nach israelischer Schätzung mindestens 30 nicht mehr am Leben sein dürften. Bei Verhandlungen in Kairo über eine Freilassung weiterer Geiseln im Gegenzug für eine Feuerpause im Gaza-Krieg sowie die Entlassung palästinensischer Häftlinge aus israelischen Gefängnissen hat es bislang keinen Durchbruch gegeben.
Israel verlangt vor weiteren Verhandlungen, dass die Hamas einlenkt. Sein Land werde den "wahnhaften Forderungen" der islamistischen Organisation nicht nachgeben, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Laut israelischen Medien weigert er sich, eine Delegation zurück nach Kairo zu schicken, wo die Gespräche der internationalen Vermittler weitergehen sollten. Angehörige reagierten fassungslos und sprachen von einem "Todesurteil" für die Geiseln.
Neuer israelischer Angriff im Libanon
Die Lage im Norden Israels an der Grenze zum Libanon spitzt sich weiter zu. Nachdem am Mittwoch eine 20 Jahre alte Soldatin bei einem Raketeneinschlag in einer Militärbasis in Safed im Norden des Landes getötet worden war, griff Israel Armee in der Nacht zu Donnerstag Ziele im Libanon an. Bei einem Angriff auf ein Gebäude in Nabatäa kamen zehn Menschen ums Leben. Darunter sollen nach Angaben des örtlichen Krankenhauses sieben Zivilisten sein. Das israelische Militär erklärte, einen hochrangigen Kommandeur der Eliteeinheit der Hisbollah, seinen Stellvertreter sowie ein weiteres Mitglied der Schiitenmiliz getötet zu haben.