Kreistag ÖDP: Gebührenerhöhung nicht nachvollziehbar

Martin Truckenbrodt. Foto:  

Kritik an der Erhöhung der Abfallgebühren durch die Mitglieder des Kreistages übt der Seltendorfer Martin Truckenbrodt.

 
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Die starke Erhöhung der Abfallgebühren durch den Sonneberger Kreistag in seiner jüngsten Sitzung („Freies Wort“ berichtete am 1. Dezember) trifft beim Vorsitzenden des ÖDP-Ortsverbandes Frankenblick, Martin Truckenbrodt, auf wenig Verständnis. Der Seltendorfer bezeichnet diese insbesondere in der Höhe als nicht nachvollziehbar. Die erhöhten Energiepreise, welche aktuell zudem wieder rückläufig seien, obwohl der Ukraine-Krieg noch nicht vorbei ist, würden den den Aufschlag nicht rechtfertigen.

Truckenbrodt sieht zudem viel Potenzial in einer höheren lokalen Wertschöpfung bei der Abfallentsorgung. Er beruft sich hier insbesondere auf persönliche Beobachtungen, vor allem im Wertstoffhof des Landkreises. Für ihn sei es nicht nachvollziehbar, dass Gegenstände mit sehr hohem Metallanteil in den Müll-Container nach Zella-Mehlis gehen. Mehrfach verwundert sei er darüber gewesen, dass er defekte zu 100 Prozent recyclebare Wahlplakate aus Polypropylen ebenfalls auf den Weg in die Müllverbrennung schicken musste. „Mit etwas mehr Manpower wäre hier eine deutlich bessere Mülltrennung im Wertstoffhof vor Ort machbar“, sagt Truckenbrodt. Diese könnte zugleich Bürger direkt an den Containern besser beraten. Man könne hier jedoch auch ortsansässige Unternehmen stärker einbinden oder dies mit Maßnahmen für Langzeitarbeitslose kombinieren.

Chance mit der gelben Tonne

Viel Potenzial sieht Truckenbrodt auch in einer Einführung der Gelben Tonne für Verpackungsmüll. Unter dem Strich wäre diese seiner Einschätzung nach auch wirtschaftlich, weil sich der Verwaltungsaufwand für Rathäuser und Landratsamt nicht nur bei den Gelben Säcken reduziert. Weiterhin wäre die Gelbe Tonne hygienischer, würde in vielen Fällen für mehr Ordnung und Sauberkeit sorgen und den Aufwand für Bürgerinnen und Bürger reduzieren.

Die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) versteht sich als ökologisch-soziale Partei der politischen Mitte. Nach eigenen Angaben hat sie bundesweit etwa 7.300 Mitgliedern, darunter rund 530 kommunalpolitische Mandatsträger. Seit ist 2014 ist sie auch im Europaparlament vertreten, aktuell mit der Juristin Manuela Ripa aus Saarbrücken. Als Kernkompetenzen führt die Partei auf ihrer Homepage „Klimaschutz, Artenschutz, Familienpolitik, Gemeinwohl-Ökonomie und Abkehr vom Wachstumswahn“ an. Als bislang größten Erfolge wertet die Partei ihre Volksbegehren. Mit „Rettet die Bienen“ und der Einführung des Nichtraucherschutzes habe sie wichtige Anliegen für den Schutz von Umwelt und Gesundheit durchsetzen können, heißt es in der Mitteilung.

Im Landkreis Sonneberg ist die ÖDP derzeit nicht mit kommunalpolitischen Mandaten vertreten. Truckenbrodt steht dem in diesem Jahr gegründeten Ortsverband Frankenblick vor. Wie Mitteilungen der Partei zu entnehmen ist, strebt die ÖDP in der Region Sonneberg die Beteiligung an den nächsten Kommunalwahlen für Gemeinderäte, Stadträte und Kreistag an.

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