Gestörter Stoffaustausch
Bestimmte Zellstrukturen (die sogenannten perinukleären Kompartimente) kommen nur in Krebszellen vor. Je mehr dieser zellulären Teile im Tumor vorhanden sind, desto größer ist die Gefahr, dass dieser Metastasen bildet und streut.
Zur Info: Ein perinukleäres Kompartiment ist ein Bereich innerhalb einer Zelle, in dem wichtige Stoffwechselreaktionen ablaufen. Er befindet sich im Zwischenraum zwischen äußerer und innerer Kernmembran. Diese Trennschicht umschließt das Innere des Zellkerns und reguliert den Stoffaustausch der Zelle mit ihrer Umgebung.
Neuer Wirkstoff
Um einen potenziellen Wirkstoff zu entwickeln, der diese Strukturen angreift, testeten die US-Experten mehr als 140 000 Substanzen. Dabei zeigte sich, dass nur ein einziger dieser Wirkstoffe mit Namen Metarrestin Pankreas (Bauspeicheldrüsen)-Krebszellen wirksam zerstörte.
Anschließend behandelten sie krebskranke Mäuse mit Metarrestin. Mit Erfolg: Der Wirkstoff hemmte die Bildung neuer Metastasen, die Mäuse lebten länger als Nagetiere, die unbehandelt geblieben waren. Die Forscher vermuten, dass Metarrestin das Wachstum der betroffenen Zellstrukturen verhindert.
Ergänzung zur Chemotherapie?
Sollten sich die Erwartungen an den neuen Wirkstoff erfüllen, könnte er in Zukunft als Ergänzung zur Chemotherapie eingesetzt werden. „Für Betroffene mit Tumoren mit hohem Metastasierungspotenzial könnten sich als Folge bessere Resultate ergeben“, betonte die Mitautorin der Studie, Sui Huang von der Northwestern University in Chicago.