Meiningen - Es ist Montag, der 15. Dezember 2020. Nach einem langen Tag in der Redaktion verfolge ich die Querdenker-Demo auf dem Markt nebst „Spaziergang“ durch die Innenstadt. Natürlich mit Abstand und FFP2-Maske. Es ist kalt, die Brille beschlägt, meine Notizen krakle ich quasi blind in mein Büchlein. Nach über 30 Jahren journalistischer Arbeit in Meiningen bin ich einiges gewöhnt. Doch bei so manchem Zitat will mein Füller am liebsten streiken. Ich habe Verständnis für die Existenzängste von Menschen, denen Corona die Perspektive geraubt hat. Doch Sätze, die das gefährliche Virus verharmlosen, scheinen mir aus dem Reich Absurdistan zu stammen. Aber es ist an diesem Abend meine Aufgabe, unsere Leser über den Verlauf der Veranstaltung in Kenntnis zu setzen. Nüchtern. Wahrheitsgetreu. Auch wenn das manchen Querdenker-Kritikern nicht passt. Wir informieren, die Leser bilden sich eine eigene Meinung. Das ist ein hohes Gut. Durchgefroren fahre ich zurück ins Homeoffice und schreibe aktuell den Bericht, der mit Bildern kurze Zeit darauf online auf unserem Nachrichtenportal inSüdthüringen.de zu lesen ist.