Das Risiko steigt, wenn die Eltern in der Nähe wohnen
„Die Trainings widmen sich den Themenfeldern, die bedeutsam sind für eine gute Beziehung“, sagt Zenner. Es gehe um Stress, um Nähe und Distanz, um die Kommunikation untereinander und die Sexualität.
Auch die Wissenschaft soll profitieren: Stimmen die Teilnehmenden zu, werden ihre Daten anonym durch die katholische Hochschule Freiburg ausgewertet. „Wir untersuchen zum Beispiel, ob die bisher bekannten Risikofaktoren tatsächlich vermehrt zu Problemen in der Partnerschaft führen“, sagt Roesler. So gilt es zum Beispiel als belastend, wenn Eltern der Partner in der Nähe wohnen. Denn dann würden sich die Älteren häufig in die Erziehung der Kinder einmischen, was zu Streit führe.
Der Psychologieprofessor und die Therapeutin beobachten allerdings nicht, dass Schwierigkeiten in Partnerschaften generell zunehmen. Vielmehr sei es für Paare heute herausfordernder als früher, ihre Beziehung gut zu gestalten. Denn zahlreiche Fragen müssten jetzt erst ausverhandelt werden: Wie ist die Rollenverteilung, wie gestaltet man die Kindererziehung? Und was kommt, wenn die Romantik geht.
„Man kann Paaren jedoch sehr gut helfen, wenn sie rechtzeitig kommen“, sagt der Professor. Diese Botschaft scheint schon angekommen zu sein: Rund 30 Fragebögen pro Tag sind seit dem Start der Internetseite ausgefüllt worden. „Ich bin überrascht“, betont Roesler. „Das ist sehr viel für die kurze Zeit.“