Kosten im Alter Pflege im Heim wird noch teurer

Ein Platz im Pflegeheim ist im Jahr 2021 noch teurer geworden. Die steigenden Eigenanteile führen dazu, dass immer mehr Bewohner zusätzlich Sozialhilfe beantragen müssen. Foto: dpa/Christoph Schmidt

Eigentlich sollte die Pflegeversicherung die Sozialkassen entlasten. Doch weil Pflegebedürftige immer höhere Kosten selbst tragen müssen, steigt der Anteil der Sozialhilfe-Empfänger im Alter wieder an.

 
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Erfurt/Berlin - Die Pflege im Heim wird für Pflegebedürftige und ihre Familien in Thüringen immer teurer. Die selbst zu zahlenden Anteile stiegen weiter auf nun durchschnittlich 1806 Euro pro Monat, wie aus neuen Daten des Verbands der Ersatzkassen mit Stand vom 1. Januar hervorgeht. Im Vergleich zum Jahresbeginn 2021 waren dies 158 Euro mehr.

Im bundesweiten Vergleich ist die Belastung in Sachsen-Anhalt mit 1588 Euro am niedrigsten. Am teuersten bleiben Heimplätze in Nordrhein-Westfalen mit nun durchschnittlich 2542 Euro. Der bundesweite Schnitt lag zum 1. Januar bei monatlich 2179 Euro. Das waren 111 Euro mehr als im Vorjahr.

In den Summen ist zum einen der Eigenanteil für die reine Pflege und Betreuung enthalten. Die Pflegeversicherung trägt – anders als die Krankenversicherung – nur einen Teil der Kosten. Für Heimbewohner kommen Kosten für Unterkunft, Verpflegung und auch für Investitionen in den Einrichtungen hinzu. Der Eigenanteil allein für die reine Pflege stieg nun im bundesweiten Schnitt auf 912 Euro, nachdem es ein Jahr zuvor noch 831 Euro waren. In Thüringen stieg dieser Wert im gleichen Zeitraum von 554 auf 690 Euro.

Die Barmer Thüringen hatte diese Woche im Gespräch mit dieser Zeitung gefordert, dass Thüringen sich an den Investitionskosten beteiligen sollte. Einige Bundesländer tun dies bereits. Pro Monat beträgt der Eigenanteil der Pflegeheim-Bewohner allein bei den Investitionskosten mehr als neun Millionen Euro. Im Jahr kommen so mehr als 100 Millionen Euro zusammen. „Wenn das Land nur einen Teil dieser Kosten übernehmen würde, würde das die Pflegebedürftigen schon entlasten“, sagt Barmer-Landeschefin Birgit Dziuk. dpa/jol

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