Auf musikalische Zeitreise mit dem Duo Tonträger

Gut 15 Jahre musizieren Beatrice Eschweiler und Annemarie Lins schon gemeinsam. Als Duo Tonträger sind sie im vergangenen Jahr zum ersten Mal aufgetreten. Am Samstag gastieren die beiden mit ihrem Programm „Durch Dick und Dünn“ in der Kirche Zella St. Blasii. Auf was sich die Zuhörer freuen dürfen und welche Verbindung das Duo nach Zella-Mehlis hat, wollte „Freies Wort“ von Beatrice Eschweiler wissen.

Frau Eschweiler, ein Konzert mit Gesang und Klavier, mit Ukulele und Gitarre ist angekündigt. Was erwartet die Zuhörer am Samstag?

Es wird eine musikalische Reise durch 60 Jahre sein. Es geht quer Beet, von „House of the rising sun“ bis „Über den Wolken“. Wir wollen mit den Liedern eine Geschichte erzählen. Das heißt, dass wir sie nicht nach Jahrzehnten geordnet haben, sondern nach dem, was sie aussagen. Es wird eine Art Wanderung.

Wie haben Sie die Titelauswahl getroffen?

Wir spielen das, was uns gut gefällt und was uns etwas bedeutet. Es ist in etwa das Repertoire, das wir im vergangenen Herbst bei unserem ersten Auftritt als Duo Tonträger in Oelze bei Katzhütte gespielt haben. Das ist sehr gut angekommen. Für das Konzert in Zella-Mehlis haben wir es noch einmal erweitert.

Also ist das Duo Tonträger noch eine ganze junge Band?

Eigentlich alt und neu zugleich. Ich kenne Annemarie seit der fünften Klasse. Wir waren auf der gleichen Schule. Im Chor haben wir Duette gesungen und daran immer viel Freude gehabt. Wir haben sogar auf der Hochzeit des Kaltennordheimer Bürgermeisters gesungen. Damals war auch das Regionalfernsehen vor Ort.

Das Duo Tonträger hat sich dann eher durch Zufall entwickelt. Annemarie studiert in Erfurt und ist dort als Straßenmusikerin zu erleben. Passanten haben sie bei so einem Auftritt erlebt und sie auf den Töpfermarkt nach Römhild eingeladen. Dort wollte ich sie besuchen – und so kam es, dass wir an dem Tag wieder zusammen gesungen haben. Wir wurden angesprochen und gefragt, ob wir Lust hätten, ein Konzert in Oelze zu spielen.

Die Musik hat uns also schon immer verbunden und stärkt unsere Freundschaft.

Der Name des Programms „Durch Dick und Dünn“ bezieht sich auf Ihre Verbindung zueinander?

Ganz genau. Nach 15 Jahren Freundschaft hat man schon viel zusammen durchgemacht und die einen oder anderen Höhen und Tiefen miteinander erlebt. Außerdem ist der Name Programm, denn getreu nach Heinz Erhardt: „Wer sich selbst auf den Arm nimmt, erspart anderen die Arbeit.”

Woher kommt die Einladung nach Zella-Mehlis?

Ich habe einige Jahre in der Stadt gelebt und bin hier in den Kindergarten gegangen. Meine Mutter, Elisabeth Eschweiler, war zwischen 1992 und 2002 Pfarrerin in Zella-Mehlis und Oberhof. Inzwischen sind wir in Kaltennordheim zu Hause.

Mein Vater, Dieter von Nordheim, hat in Zella-Mehlis eine Elektroinstallationsfirma und nach wie vor einen sehr guten Draht zum Gemeindekirchenrat. Er hat mich und Annemarie in Katzhütte spielen hören und war begeistert. Er hatte die Idee, uns in die Zella-Mehliser Kirche einzuladen. Er hat dafür den Kontakt zum Gemeindekirchenrat und zu Kantor Sebastian Schmuck hergestellt. Das Datum haben wir dann ganz spontan festgelegt.

Fühlt sich so ein Auftritt in der alten Heimat anders als ein Konzert an einem Ort, mit dem man nicht so viele Erinnerungen verbindet?

Ich stehe schon seit zwei Wochen unter Strom und freue mich tierisch auf den Tag. Wir sind vor 20 Jahren aus Zella-Mehlis weggezogen, aber ich hoffe, dass ich am Samstag ganz viele bekannte Gesichter im Publikum entdecken werde.

Interview: Anica Trommer

•Am kommenden Samstag, 5. März, um 17 Uhr ist das Duo Tonträger mit dem Programm „Durch Dick und Dünn“ in der Kirche Zella St. Blasii zu Gast. Der Eintritt ist frei. Am Ausgang wird eine Kollekte zugunsten des jungen musikalischen Duos erbeten. Es gelten die aktuell gültigen Corona-Bestimmungen.