Bei Elektronikgeräten setzt sich gerade ein Trend durch: Refurbished. Gemeint sind damit Geräte, die schon eine Vorgeschichte haben, die aber zu schade für den Müll sind. Nach einer Generalüberholung suchen sie einen neuen Besitzer. Unternehmen, die solche Smartphones, Tablets und Computer anbieten, schießen gerade wie Pilze aus dem Boden. Warum dieses Beispiel nicht zum Vorbild für den Immobilienmarkt nehmen? Gerade im ländlichen Südthüringen ist es ja so, dass es in vielen Orten Leerstand gibt. Das gilt für Wohnungen genauso wie für Ein-Familienhäuser. Trotzdem weisen die meisten Städte und Gemeinden weiterhin Neubaugebiete aus. Mit enormen Folgen. Abwasserleitungen müssen gelegt und Straßen gebaut werden. Dabei stehen im Ortskern Häuser, die an diese Infrastruktur längst angebunden sind. Nur will sie keiner haben. Weil sie nicht so attraktiv wirken wie neue Häuser auf der grünen Wiese. Die Bauwirtschaft und auch die Gemeinden sind gefordert, das zu ändern. Mit Generalüberholungen für gebrauchte Häuser. Denn machen wir uns nichts vor: Die Bauweise in Deutschland ist in aller Regel für eine deutlich längere Nutzungszeit ausgelegt als bei Smartphones. Und für den Abriss sind viele dieser Häuser viel zu schade. jolf.schneider@insuedthueringen.de