Es sieht ganz so aus, als stecken wir mitten drin im Schweinezyklus der wirtschaftlichen Entwicklung. Doch leider erleben wir nach vielen Jahren des Aufschwungs gerade die Schattenseiten der sich mehr oder weniger regelmäßig wiederholenden Wellenbewegung aus Aufschwung und Krise. Aktuell können wir die Auslöser der Krise gut benennen: Die Folgen der Corona-Pandemie, der Ausbruch des Kriegs in der Ukraine und die rasant gestiegenen Energiepreise. Das alles trieb die Inflation an. Logische Folge: Steigende Zinsen und dadurch eine Konsumzurückhaltung. Das bekommt die Bauwirtschaft deutlich zu spüren. Konnte man sich die Mondpreise für Immobilien früher aufgrund niedriger Zinsen noch schönrechnen, sieht das inzwischen anders aus. Der Unterschied zwischen ein Prozent und vier Prozent Zinsen liegt schnell bei mehreren Hundert Euro im Monat. Kein Wunder, dass kaum noch jemand neu bauen will. Trotzdem sollte die Bauwirtschaft diese Krise als Chance sehen: Millionen Häuser müssen energetisch saniert werden. Da ist in den letzten Jahren viel liegen geblieben, weil Neubau attraktiver war als Renovierung. Das muss sich ändern. Firmen müssen sich mit ihren Belegschaften auf die neuen Anforderung einstellen. Und Politik und Banken müssen die Finanzierungsmöglichkeiten dafür so attraktiv wie möglich machen.