Im Umkehrschluss bedeutet das natürlich: In Stuttgart wohnen viel zu viele Kinder. Und anstatt sich in Demut zu verkriechen, wollen sie auch noch spielen, Spaß und so weiter.
Von wegen „Spielfläche“
„Sollen wir in den Park?“, frage ich. Der Sohn ist früher gerne in den Klingenpark gegangen. Doch der Spielplatz ist am Ende. Nach und nach wurden alle Spielgeräte abgesperrt, im Herbst auch noch die Wasserpumpe deaktiviert – nicht mal mehr die Kleindealer wollen hier rumhängen. Von wegen Spielfläche. Ein Bekannter regte neulich an, städtische Baustellen als Spielplätze umzunutzen. 1.) Wir haben wahnsinnig viele davon und 2.) Kinder mögen Bagger. Genial.
Ach so, 60 000 Quadratmeter fehlende Spielfläche muss man als Deutscher natürlich sofort in Saarland oder Fußballfelder umrechnen. Hier: das sind neun Fußballfelder oder 0,00003 Saarland. Grüße, bitte.
Michael Setzer ist seit drei Jahren Vater. Früher haben Eltern ihre Kinder vor Leuten wie ihm gewarnt. Niemand hat ihn vor Kindern gewarnt.