Stuttgart - Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht. Aber ich habe an mein Abitur nur dunkle, fragmentarische Erinnerungen. Es war ein warmer Tag, draußen putzen die Menschen ihren Opel Ascona, drinnen labten sich die Mücken am Geruch aus langen Lernnachmittagen, die sich in den damals populären textilen Kunstfasern festgesetzt hatten. Ich mühte mich mit den Aufgaben ab, war allerdings in einer eher lethargischen Stimmung. Mein bisher erreichtes Notenniveau war so na ja. Es ging nicht mehr darum, den Schnitt nach oben zu peitschen, um ein Medizinstudium zu ermöglichen. Ärzte konnten auch andere werden. In der Abiprüfung blieb Zeit, auch mal raus zu gehen und eine zu rauchen. Danach traf man sich in einem Café und genehmigte sich in die aufkeimende Entspannung ein paar Biere. Den Rest habe ich vergessen. Auf die Idee, später einmal die archivierten Abiprüfungen einzusehen, wäre ich in tausend kalten Wintern nicht gekommen. Die Sache war abgehakt.