Körbchen gesucht Tierische Schicksale

Antje Kanzler
Ein aktueller Katzenhausbewohner im Tierheim Rohrer Berg – Henry, ein freches, aufgewecktes Bürschchen. Foto: privat

Eine Hündin, die keiner vermisst, zwei Kater, die ihr Frauchen verlieren, ein Rüde, der eine neue Familie braucht: Tragische Tierschicksale beschäftigen den Tierschutzverein Meiningen.

 
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An diesem Platz stellen wir und der Tierschutzverein Meiningen Tiere vor, die verschwunden sind oder gefunden wurden, ihre Besitzer verloren haben, ihr altes oder ein neues Zuhause suchen. Oft verbergen sich traurige Schicksale hinter den einzelnen Tiergeschichten. In allen Fällen kann das Tierheim Rohrer Berg in Meiningen, Am Alten Flugplatz 13, kontaktiert werden unter Telefon (03693) 47 84 60 oder per Mail an tierschutzverein-meiningen@web.de.

Ausreißerin Nele /privat

Keiner sucht nach Ausreißerin Nele

So kurz vor Weihnachten ist nicht nur in der großen Welt wenig von Friede und Freude zu spüren, sondern oft auch im Kleinen. Einige Tierschicksale gehen den Meininger Tierschützern sehr zu Herzen – etwa das von Hündin Nele. So heißt sie sehr wahrscheinlich nicht. Diesen Namen bekam die brünette Hundedame im Tierheim Rohrer Berg. Die liebenswerte Mischlingshündin muss sich wohl verlaufen haben. Sie tauchte vor einigen Tagen im Grabfeld-Ortsteil Behrungen auf, wirkt gepflegt und gesund. Seltsamerweise scheint sie aber niemand zu vermissen. Sollte sie doch ausgesetzt worden sein? So unkompliziert, wie sie ist, liegt der Verdacht nahe, dass die ungechippte Hundedame über die bayerische Landesgrenze herübergekommen ist, was die Suche nach den Eigentümern freilich erschwert. Wer Kontakte nach Unterfranken hat, darf diese gern nutzen, um auf Nele hinzuweisen. Auch in den bekannten Tierregistern hat offenbar niemand eine Vermisstenanzeige aufgegeben. Dabei möchte die umgängliche, menschenfreundliche Nele wahrscheinlich nichts lieber, als ihren Menschen eine Weihnachtsfreude zu bereiten, indem sie wieder bellend vor der Haustür sitzt. Wer helfen kann, dass diese Weihnachtsgeschichte für Nele doch noch glücklich ausgeht, melde sich im Tierheim Rohrer Berg.

Kater Momo. /privat

Momo, Pepe und ihr Frauchen – eine zerbrochene Welt

Das Schicksal kann so grausam sein – mit Tieren wie mit Menschen. In glücklichen Tagen erfreut man sich aneinander und verschwendet keinen Gedanken daran, dass eines Tages die heile Welt zerbrechen könnte. Doch plötzlich nimmt das Leben für alle Beteiligten, die Zweibeiner wie die Vierbeiner, eine drastische Wendung. Einer jungen Frau ist das jetzt zugestoßen und damit auch ihren Katern Momo und Pepe. Sie war den beiden scheuen Tieren immer ein liebevolles Frauchen, ihre einzige Bezugsperson. Dann wurde bei ihr im Sommer ein Hirntumor festgestellt. Von einem Tag auf den anderen geriet ihr Leben aus den Fugen. Nach der Trennung von ihrem Freund zog die schwerkranke Katzenfreundin wieder zu ihren Eltern und lebt mittlerweile bereits im Hospiz.

Kater Pepe. /privat

Da die Eltern selbst eine Katze besitzen, führen die beiden Kater der Tochter seither notgedrungen ein Schattendasein in einem leerstehenden Haus. Zwar waren die Zwei sehr auf ihr Frauchen fixiert, haben sich mittlerweile aber auch an die neuen Dosenöffner gewöhnt. Trotzdem: Die Eltern, die schon die schmerzhafte Sorge um ihre kranke Tochter plagt, haben immer mehr Mühe, die Kater angemessen zu betreuen. Dabei ist es der innigste Wunsch der Tochter, dass es ihren beiden Samtpfoten gut geht. Deshalb wird jetzt für die beiden kastrierten Kater - gemeinsam oder auch einzeln - ein liebevolles Ersatzzuhause gesucht. Ein Plätzchen in Wohnungshaltung bei ruhigen, lieben Menschen, die dem dreizehnjährigen Momo und/oder dem zwölfjährigen Pepe Zeit geben, sich in die neue Umgebung einzufinden und den traurigen Abschied von ihrem Frauchen zu verarbeiten. Wer sich ein Herz fasst und Momo und Pepe kennenlernen möchte, bekommt den Kontakt für diese Privatvermittlung im Meininger Tierheim.

Hund Ares. /privat

Ares braucht wieder richtigen Familienanschluss

Ein trauriges Los hat auch Ares. Und das, obwohl in seinem Zuhause keine schwere Krankheit, sondern vielmehr neues Leben Einzug gehalten hat. Der sechs Jahre alte Rüde, für den die Besitzer schon seit einigen Monaten vergeblich eine neue Familie suchen, ist ein verschmuster und verspielter Kerl. Trotzdem soll er ganz dringend in die Obhut anderer Hundefreunde gegeben werden. Denn auch wenn Ares eigentlich ein verträglicher Bursche ist und mit älteren Kindern und Erwachsenen sehr gut auskommt, tut er sich mit Kleinkindern schwer. Und von denen gibt es nunmehr drei im Haus. Ares‘ Besitzer sorgen sich wegen seines Verhaltens sehr um ihren Nachwuchs und müssen den Rüden separieren, weil er nicht mit den Babys in einem Raum sein kann. Dadurch ist er aber fast den ganzen Tag allein in seinem Zimmer. Zwar kann Ares auch mal ein paar Stunden allein bleiben. Das Separieren ist jedoch kein Zustand, da er eigentlich sehr anhänglich ist. Er liebt es zum Beispiel, mit im Bett zu schlafen und überhaupt nahe bei seinen Menschen zu sein, und zeigt seine Zuneigung mit einem sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt. Bei Artgenossen entscheidet er nach Sympathie, ob er sich mit ihnen vertragen will. Damit Ares wieder ein glücklicher Hund werden kann, braucht er ein Zuhause bei erfahrenen Hundefreunden, die Zeit für ihn haben, ihm Regeln beibringen und klare Grenzen setzen. Wer kann Ares und der jungen Familie helfen, aus dieser verzwickten Situation herauszukommen? Der Hund wird privat vermittelt. Den Kontakt kann man im Tierheim bekommen.

Vermisster Kater Kasimir /privat

Kasimir, der Gepunktete

Wieder ist ein geliebtes Haustier wie vom Erdboden verschluckt. Zuhause ist Kater Kasimir in der Landsberger Straße, oberhalb des Tegut-Marktes in Meiningen. Seit Samstagvormittag, 16. Dezember. wird der hübsche zweijährige, grau-braun-getigerte Kater schmerzlich von seiner Familie vermisst. Unverwechselbar machen den kleinen Ausreißer seine markanten Pünktchen am Bauch. Kasimir ist Freigänger und reagiert den ihm fremden Menschen gegenüber eher misstrauisch. Womöglich ist der bildschöne Bursche irgendwo eingesperrt worden oder in einen Bereich hineingeschlüpft, aus dem er sich nicht eigenständig befreien kann. Deshalb werden alle Tierfreunde in der Wohngegend gebeten, in Garagen, Kellern, Gartenhäuschen oder sonstigen Verschlägen nachzuschauen, ob sie den verschollenen Kasimir dort entdecken. Hinweise erbittet das Tierheim.

Kater Henry. /privat

Henry hat es faustdick hinter den Ohren

Hach, wie niedlich … Von dem zuckersüßen Blick darf man sich gern einwickeln lassen. Allerdings ist Tigerchen Henry noch kein Schosskätzchen, sondern ein kleiner Rabauke: verspielt, wild, ein frecher Katzenjunge eben, der seine Grenzen erst noch kennenlernen muss. In der Gegenwart von Fremden gibt er sich allerdings gar nicht mehr so mutig und selbstbewusst. Seit er im Katzenhaus einzog, hat er zwei Gänge heruntergeschaltet. Henry muss noch ein bisschen zur Katzenschule gehen bei seiner neuen Familie, die sich hoffentlich bald für den entzückenden kleinen Kerl finden lässt. Er war gerade erst von seiner Pflegestelle ins Katzenhaus im Tierheim gezogen, ist komplett geimpft und könnte daher nach dem weihnachtlichen Vermittlungsstopp, den das Tierheim vom 20. Dezember bis 2. Januar verhängt hat, gern zu Menschen ziehen, die ihm ihre ganze Aufmerksamkeit schenken. Henry, der als Knirps vor einigen Wochen im Meininger Stadtteil Jerusalem gefunden worden war, könnte Wohnungskater bleiben, aber auch in den gesicherten Freigang gehen. Ein selbstbewusster Artgenosse und Spielgefährte, der es mit ihm aufnimmt, an seiner Seite würde ihm sicher guttun.

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