So gut Deutsch wie sein Vater spricht Charles natürlich nicht. Der Herzog von Edinburgh gab ganze Interviews auf Deutsch – sein britischer Akzent war dabei praktisch unhörbar.
Fremdsprachen zu beherrschen gehört für Monarchen überall zum guten Ton. Doch König Charles ist familiär eng mit Deutschland verbunden. Natürlich hat die britische Königsfamilie überhaupt viele deutsche Äste im Stammbaum – seine berühmte Vorfahrin Queen Victoria heiratete zum Beispiel ihren deutschen Cousin Albert von Sachsen-Coburg und Gotha. So waren die Windsors bis 1917 offiziell als Haus von Sachsen-Coburg-Gotha bekannt, bevor sie sich angesichts des Ersten Weltkriegs demonstrativ einen typisch englischen Namen gaben.
Engere Verbindungen nach Deutschland hat Charles aber durch seinen Vater, Prinz Philip. Der 2021 verstorbene Herzog von Edinburgh stammt aus dem deutschen Adelshaus Battenberg. Die britische Linie der Familie anglisierte ihren Namen dann in Mountbatten – zur gleichen Zeit, als auch die Windsors sich ihres deutschen Namens entledigten.
Philip, der Prinz mit der unübersichtlichen griechisch-dänisch-deutschen Abstammung, wurde als Kind bei der Verwandtschaft herumgereicht. Als die Ehe seiner Eltern scheiterte, ging aufs Internat in Salem, bevor er 1933 endgültig nach Großbritannien zog.
Alle vier Schwestern des Ehemannes von Queen Elizabeth II. heirateten deutsche Adlige. So hat König Charles Verwandtschaft über ganz Deutschland verteilt: im Hohenlohischen, im Badischen, in Hessen und Hannover. Schon als Junge reiste er mit seinem Vater zu Verwandtschaftsbesuchen. „Er war sehr unterhaltsam“, sagt Eduard Prinz von Anhalt über seinen Onkel Prinz Philip. „Er hat mir zum Beispiel beigebracht, französischen Rosé zu trinken, weil das für ältere Herren bekömmlicher ist als Weißwein.“
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier schenkte Charles III. am Mittwoch ein Foto seines ersten Deutschland-Besuches im Jahr 1962. Der Schnappschuss zeigt ihn im Alter von 13 Jahren bei der Ankunft mit seinem Vater, Prinz Philip, auf dem Flughafen Frankfurt. „Ein junger Journalist, damals noch Praktikant, hat das Bild auf dem Rollfeld aufgenommen“, sagte Steinmeier.