Kloster Veßra Der Spuk geht weiter und die Museumskatze hilft

Eine Fratze an der Westfassade der Klosterkirche – soll sie böse Geister abhalten? Foto: Museum/Kloster Veßra

Halloween ist vorbei, aber es spukt weiter überall im Landkreis: in alten Gemäuern und auf Brücken. Der Familientag im Hennebergischen Museum geht den Ursprüngen auf den Grund. Die Museumskatze hilft dabei.

 
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Kloster Veßra - Am 7. November wird es sagenhaft, mystisch und schaurig zugleich im Hennebergischen Museum Kloster Veßra. Laternenumzüge zum Martinstag, Rubebötze zur Vertreibung böser Geister, Erntekronen als Dank für eine gute Ernte – es gibt viele regionale und überregionale Bräuche und Traditionen. Hinter diesen verbergen sich häufig alte Sagen und Legenden, die sich mit dem Aberglauben der Menschen an Geister und allerlei Fabelwesen verbinden.

Am diesjährigen Familientag lädt das Museum unter dem Motto „Schauer, Schutz und Lichterschein“ von 10 bis 17 Uhr auf eine Spurensuche nach den Ursprüngen regionaler Mythen und Legenden rund um Kloster Veßra ein.

In 30-minütigen Führungen können sich die kleinen und großen Museumsgäste auf die Suche nach Hinweisen für Schutzbräuche, Aberglaube und schaurigen Geschichten auf dem Gelände des Hennebergischen Museums Kloster Veßra begeben. Was hat es mit dem Pentagramm und den Fratzen an der Westfassade der Klosterkirche auf sich? Welche Funktion haben die gruseligen Rübengeister, die allerorts in den Türen und Fenstern der Häuser aufgestellt werden? Und welche schaurige Legende rangt sich um die junge Bäckerstochter Anna Arnerta, die 1612 bei Kloster Veßra in der Werra ertrank? Diesen und anderen Rätsel geht das Museumsteam am Familientag auf den Grund.

Und möglicherweise wird auch die Frage beantwortet, ob die schwarze Museumskatze Renate wirklich Glück bringt, wenn sie von rechts nach links über das Museumsgelände schlendert und dem ein oder anderen Unglücksraben vor die Füße stolpert.

Außerdem kommen an diesem Tag alle Gäste ab 12 Uhr in den Genuss, in den Audioguide für Kinder hineinzuhören, den die sechste Klasse der Regelschule Themar im September und Oktober im Museum produziert hat. In diesem treffen eine neunmalkluge Katze und ein gefräßiger Hund auf allerlei Wesen aus der Vergangenheit. Pünktlich zum Familientag wird er fertig sein und ab diesem Zeitpunkt allen Gästen des Museums zur Verfügung stehen, die ein Smartphone dabeihaben.

Zusätzlich zu den Führungen hat das Museum auch thematisch passende Basteltüten vorbereitet, die die kleinen Museumsgäste mit nach Hause nehmen können. Außerdem dürfen sich die Gäste an diesem Tag an einem Museumsrätsel versuchen, bei dessen Lösung eine kleine Überraschung winkt.

Auch für das leibliche Wohl wird gesorgt sein. Im inklusiven Museumscafé gibt es passend zur Jahreszeit herzhafte und süße Köstlichkeiten. Ein Grillstand versorgt die Gäste mit Thüringer Rostbratwürsten. Zusätzlich wird das Feuer im historischen Backhaus geschürt, um die großen und kleinen Gäste mit frisch gebackenem Brot zu verwöhnen. Ganz im Zeichen der Anna-Arnerta-Legende werden auch frische Brezeln im Backhaus zubereitet.

Dornen schützen vor Hexen

n Der Georgstag oder Georgitag ist der Gedenktag des heiligen Georg, eines frühchristlichen Märtyrers. Er wird meist am 23. April als Frühlingsfest gefeiert. Dazu gibt es ebenfalls verschiedene Schutzbräuche:

n Am Georgitag werden Dornen an Fenster und Türen gehängt, damit die Hexen nicht hineinkönnen.

n Am Georgitag soll man auch einen Dorn (Dornenzweig) am Haustor anbringen, damit keine Hexe den Hof betreten kann.

n Früher durfte man an diesem Tag nichts ausborgen. Türen und Fenster wurden mit Zweigen der Heckenrose eingerahmt, als Schutz vor Hexen.

n Am Vorabend des Georgstages wurde das Haus mit Traubenkirschenzweigen geschmückt, über das Haustor ein einjähriger Hagebuttentrieb zum Schutz gegen die Geister gelegt. Das Vieh wurde nicht eingespannt, aus Furcht vor Hexen.

n An Fenster und Zäune werden Birkenzweige angesteckt. Wessen Zweig herunterfällt, der stirbt als erster.

n Am Georgitag werden Birkenzweige auf die Zaunsäulen des ganzen Hofes gesteckt. Ebenso auf den Misthaufen.  

Reservierung

Die kostenfreien Familienführungen finden zu folgenden Uhrzeiten statt: 10.15, 12, 13, 14, 15 und 16 Uhr. Der Museumseintritt kostet sechs Euro (ermäßigt vier Euro).n Das Museum empfiehlt aufgrund der reduzierten Plätze in den Führungen eine Reservierung unter info@museumklostervessra.de oder unter Telefon (03 68 73) 6 90 30.n Infos zu aktuellen Corona-Regeln unter Telefon (03 68 73) 6 90 30 und auf der Homepage. www.museumklostervessra.de

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