Wenn’s in der GutsMuths-Halle in Neuhaus am Rennweg nach Rotkohl riecht, selbiges mit Roulade, Soße und zwei Klößen im Akkord auf Tellern landet und sich die Menschen an den Tischen nicht entscheiden können, ob sie kauen oder das Rennsteiglied mitsingen sollen, dann kann das nur bedeuten, dass die Kloßparty am Vorabend des Rennsteiglaufes steigt. Um 17 Uhr geht‘s los: 1100 Portionen warten darauf, unters Volk gebracht zu werden. Und Startortleiter Dieter Greiner ist überzeugt: „Das reicht, das reicht.“ Was sich kurz vor 20 Uhr als Fehleinschätzung erweisen soll. Denn: Die Klöße sind alle. Um 18 Uhr greift Hans-Peter Müller zum Mikrofon. Mussten die Rennsteigläufer und Rennsteiglauf-Fans voriges Jahr auf ihn verzichten, so lässt er sich zum 50. Jubiläum nicht lumpen und verbreitet als „Hans im Glück“ wieder die so typische mitreißende Stimmung. Die Gäste in der Halle schunkeln, singen und klatschen mit, wenn das „Rennsteiglied“, die „Rennsteiglauf Hymne“, „So schön ist’s nur am Rennsteig“ und die anderen Hits auf dem Programm stehen. Zwischendurch spielen die Lichtethaler Musikanten auf, später ab 21 Uhr die Tanzband Hess. Dieses und jenes Grußwort wird an Läufer und Kloßparty-Besucher gerichtet – ob an Neuhäuser, an aus verschiedenen Ecken Deutschlands Angereiste, wie etwa eine Läufergruppe vom SC Trebbin im „wunderschönen Brandenburg“ mit erfahrenen und Erstlingsmarathonis, oder an die beiden Starter aus der Neuhäuser Partnerstadt Nueva Helvecia in Uruguay. Sie alle werden eingestimmt auf das, was am Samstagmorgen des 13. Mai um 9 Uhr auf sie wartet: der Start zum 50. Rennsteiglauf. Um die 3500 Athleten werden sich dann aufmachen ins 42,26 Kilometer entfernte Schmiedefeld und das, wie es so schön heißt, schönste Ziel der Welt.