Der Klimawandel hat die Menschheit schon heute fest im Griff. Die extremen Temperaturen in diesem Sommer sind für jeden spürbar, doch die dramatischen Auswirkungen der von der Menschheit verursachten Erderwärmung gehen noch viel weiter.
Der Klimawandel hat bereits extreme Auswirkungen auf die Menschheit. Klimabedingte Naturkatastrophen fordern unzählige Menschenleben und verursachen volkswirtschaftliche Schäden in astronomischer Höhe.
Der Klimawandel hat die Menschheit schon heute fest im Griff. Die extremen Temperaturen in diesem Sommer sind für jeden spürbar, doch die dramatischen Auswirkungen der von der Menschheit verursachten Erderwärmung gehen noch viel weiter.
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Vier von fünf Naturkatastrophen weltweit sind nach der Studie „World Disasters Report 2022“ des IFRC (International Federation of Red Cross and Red Crescent Societies) in den vergangenen zehn Jahren auf extremes Wetter und die Folgen der Klimakrise zurückgegangen. Dazu gehören Unwetter, Überschwemmungen, Extremdürren und Hitzeglocken.
Zusammen haben diese Katastrophen demnach mehr als 400 000 Menschenleben gefordert. Laut der Föderation der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften ist die Zahl der klima- und wetterbedingten Katastrophen seit den 1990er Jahren in jedem Jahrzehnt um fast 35 Prozent gestiegen.
Insgesamt wurden durch solche Katastrophen 1,7 Milliarden Menschen in Mitleidenschaft gezogen. Sie verloren Angehörige, wurden verletzt oder verloren Wohnbauten, Vieh, Felder und Lebensgrundlagen.
Die Kosten des Klimawandels könnten einer Prognose zufolge in den kommenden Jahrzehnten in die Billionen gehen. Im Jahr 2070 könnten sie weltweit 5,4 Billionen US-Dollar (umgerechnet rund 4,6 Billionen Euro) betragen, wie Forscher des University College London und der Nichtregierungsorganisation Carbon Disclosure Projekt (CDP) berechnet haben.
Zum Ende des nächsten Jahrhunderts, im Jahr 2200, könnten sie sogar die Schwelle von mehr als 30 Billionen US-Dollar (mehr als 26 Billionen Euro) erreichen, weil etwa Naturkatastrophen zu immer verheerenderen Schäden führen dürften.
Zugrunde liegt dieser Berechnung ein „Weiter-wie-bisher“-Szenario mit einem ähnlichen Ausstoß von Treibhausgasen, das bis zum Ende dieses Jahrhunderts zu einer Erderwärmung von vier Grad und mehr führen würde.
Welche Folgen der Klimawandel haben könnte, zeigt auch der Sechste Sachstandsbericht des Weltklimarats IPCC aus dem Jahr 2022 auf. Hier eine Auflistung der schon eingetretenen und noch zu erwartenden Extremwetter-Ereignisse in Folges des Klimawandels:
Hier können Sie den Sechsten Sachstandsbericht des Weltklimarates von 2022 lesen.
Derzeit leidet der Süden der USA unter einer schweren Hitzewelle: Über der Region hat sich eine sogenannte Hitzekuppel gebildet, die die schwitzen lässt. Als Hitzekuppel (auf Englisch „heat dome“) oder Hitzeglocke wird ein Hochdruckgebiet bezeichnet, das heiße Luft wie ein Deckel in einer Region gefangenhält.
Der Hochdruck verhindert eine Bildung von Wolken, wodurch Sonnenstrahlen ungehindert den Erdboden aufwärmen können. Der Druck lässt zugleich Luftmassen absinken, was die Luft aufwärmt und die Hitze weiter verstärkt. Für die Menschen in den betroffenen Gebieten kann sich das anfühlen wie in einem Ofen. Eine Hitzekuppel kann eine Region Tage oder sogar Wochen im Griff haben.
Durch die steigenden Temperaturen nimmt der Nährstoffgehalt der Nutzpflanzen ab. Der Proteingehalt von Reis, Weizen, Gerste und Kartoffeln wird dem IPPC-Klimabericht zufolge voraussichtlich um 6,4 bis 14,1 Prozent sinken, wodurch fast 150 Millionen Menschen zusätzlich unter Proteinmangel leiden könnten. Auch wichtige Mikronährstoffe, die vielen Menschen auf der Südhalbkugel ohnehin bereits fehlen, werden weniger.
Da extreme Wetterereignisse durch den Klimawandel zunehmen, steigt laut IPCC die Gefahr, dass die Ernten in mehreren Kornkammern der Welt gleichzeitig ausfallen. Die Autoren rechnen mit einem Anstieg der Lebensmittelpreise bis zur Mitte des Jahrhunderts um fast ein Drittel, wodurch weiteren 183 Millionen ärmeren Menschen Hunger drohe.
Für Asien und Afrika prognostiziert der Berichtsentwurf eine Zunahme der Zahl der unterernährten Kinder bis zum Jahr 2050 um zehn Millionen – mit langfristigen gesundheitlichen Folgen.
Etwas mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung leidet bereits jetzt unter einer unsicheren Wasserversorgung. Der IPCC legt dar, welche Auswirkungen der Wassermangel in Zukunft haben könnte. Die Berichtsautoren halten es für wahrscheinlich, dass deswegen zwischen 30 und 140 Millionen Menschen in Afrika, Südostasien und Lateinamerika bis 2050 zu Binnenvertriebenen werden könnten.
Bis zu drei Viertel der Grundwasservorräte – die Hauptquelle für Trinkwasser für 2,5 Milliarden Menschen – könnten bis zur Mitte des Jahrhunderts versiegen. Das rasche Abschmelzen der Gebirgsgletscher hat bereits „den Wasserkreislauf stark beeinträchtigt“, was „Spannungen um Wasserressourcen schaffen oder verschärfen könnte“, heißt es in der Zusammenfassung des Berichtsentwurfs.
„Wassermangel ist eines der Probleme, mit denen unsere Generation sehr bald konfrontiert sein wird“, sagt Maria Neira von der Weltgesundheitsorganisation (WHO). „Es wird massive Vertreibungen geben, massive Migration, und wir müssen all das als ein globales Problem behandeln.“
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Mit der Erderwärmung breiten sich Mücken und andere Arten aus, die Krankheiten übertragen. Die Hälfte der Weltbevölkerung könnte bis Mitte des Jahrhunderts Krankheiten wie dem Dengue- und Gelbfieber sowie dem Zika-Virus ausgesetzt sein, warnt der Bericht. Die Gefahr von Malaria und Borreliose werde zunehmen, außerdem würden klimabedingt mehr Kinder an Durchfallerkrankungen sterben.
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Auch Krankheiten, die mit schlechter Luftqualität und Ozonbelastung zusammenhängen, werden laut IPCC erheblich zunehmen. Der IPPC-Bericht weist zudem auf „ein erhöhtes Risiko der Verunreinigung von Lebensmitteln und Wasser durch Gifte im Meer“ hin.