Na also: Auch in Berlin scheint sich die Erkenntnis durchgesetzt zu haben, dass die Elektromobilität eines der großen Zukunftsthemen ist und auch politisch auf die entsprechenden Rahmenbedingungen stoßen muss. Gerade in einem Automobilland wie Deutschland, das hier Gefahr läuft, den Anschluss zu verpassen. Das Regierungsprogramm Elektromobilität, das die Bundesregierung morgen beschließen will, ist insofern überfällig und eine gute Nachricht für Thüringen und den Standort Eisenach, wo sich mit der Produktion des Juniors beachtliche Zukunftsperspektiven ergeben. Sollte es gelingen, auch noch Modellregion für die Speichertechnologie zu werden, muss einem um den Standort nicht bange sein. Die entscheidende Frage wird allerdings sein, ob die Hilfen ausreichen, um für Bewegung auf dem Markt für Elektroautos zu sorgen. Das ist die Achillesferse des gewählten Weges mit der Steuerbefreiung. Insofern wären direkte Subventionen für den Einstieg möglicherweise eine zusätzliche Hilfe. Trotzdem: Zwei Dinge sollte man dabei nicht aus dem Auge verlieren. Das eine ist, ob man tatsächlich immer mit Belohnungen - ob nun mit direkten Subventionen oder mit Steuerbefreiungen - arbeiten muss. Denn die kosten dem Staat viel Geld, das an anderer Stelle fehlt. In Zeiten hoher Staatsverschuldung könnte man deshalb da und dort auch über Bestrafungssysteme nachdenken. In diesem Fall über höhere Steuern für hohen CO2-Ausstoß. Das zweite ist, dass Elektroautos - auch wenn sie im Stadtverkehr für bessere Luft sorgen - deutlich umweltfreundlicher erst dann sind, wenn der Strom auch aus erneuerbaren Energien kommt. Solange der begrenzt ist, bleibt die Frage der Verkehrsvermeidung und Verkehrsreduzierung auf der Tagesordnung.