Überraschend ist die Meldung, dass sich die Thüringer Spitzenkandidatin der Linken für die Bundestagswahl, Kersten Steinke, mit Stasi-Mitarbeitern und anderen ehemaligen Angehörigen der "bewaffneten Organe" der DDR trifft und bei ihnen um Stimmen wirbt, nicht. Sie ist nur einmal mehr ein Beleg für die Geschichtsvergessenheit der Partei und das Dilemma, das daraus erwachsen ist. Seit dem Niedergang der DDR führt die mehrfach umbenannte SED-Nachfolgepartei ein schizophrenes Dasein zwischen Vergangenheitsleugnung und Besinnung auf selbige.