Logisch. In Bilanzen stellt man die positiven Seiten des vergangenen Jahres heraus. Und für die Thüringer Aufbaubank (TAB) ist es zweifellos positiv, dass sie der Thüringer Wirtschaft mit einem Rekordvolumen von einer Milliarde Euro über Zuschüsse, Kredite, Bürgschaften und Beteiligungen unter die Arme greifen konnte. Aber das Rekordergebnis auf Seiten der TAB spiegelt nur die Rekordnot auf Seiten der Unternehmen wider. Denn die Liquiditäts-Kredite, die in erster Linie zu dem Neugeschäft-Rekord geführt haben, müssen auch irgendwann zurückgezahlt werden. Nicht umsonst spricht TAB-Vorstand Michael Schneider von einem "bittersüßen Erfolg". Zumal mit den TAB-Hilfen des Jahres 2009 für viele Unternehmen die Kuh noch lange nicht vom Eis ist. Im Gegenteil. 2010 könnte finanziell ähnlich schwierig wie 2009 oder gar noch schwieriger werden für die Unternehmen, die bereits angeschlagen sind und mit schlechteren Konditionen rechnen müssen. Und eines ist auch klar: Die Liquiditätshilfen der TAB können für die einzelnen Unternehmen keine Dauerlösung sein. Insofern ist es auch verständlich, dass TAB-Vorstand Matthias Wierlacher die für Wirtschaft und TAB positivste Zahl besonders herausstellt: die 77 Millionen Euro für die Technologieförderung, die eine Verdopplung darstellt. Denn diese Millionen sind Investition in die Zukunft und machen Hoffnung, dass die Krise überwunden wird. Aber noch ist sie nicht vorbei. Die "Erfolg"-Bilanz der TAB erinnert daran.