Wochenlang haben die Merkel, der Seehofer und der Gabriel gekämpft, taktiert und Interessen ausbalanciert - und was ist passiert? Jetzt steht der Koalitionsvertrag und hat eine große Lücke: Die Begriffe Biene, Imker oder Bienenhaltung kommen nicht vor.

Das hat - und das ist echt kein Scherz - der Bayerische Imkerverband mitgeteilt. "Koalitionsvertrag für die Imker enttäuschend", schreiben die Imker und stellen eine Frage: "Wird die Politik damit der häufig und gerne zitierten ökologischen Bedeutung der Honigbienen - in den üblicherweise vor Imkern gehaltenen Sonntagsreden - gerecht?"

Wir gehen davon aus, dass weitere Reaktionen der Enttäuschten folgen werden: Der Thüringer Landesverband der Taubenzüchter will auch schon eine Brieftaube mit einer Protestnote losschicken, weil im Koalitionsvertrag das Thema "Flugzeiten für Brieftauben" ausgeklammert wurde. Und die Landesvereinigung der Modellbahnbauer (Spur H0) hat ihren Pressesprecher ebenfalls aufs Gleis gesetzt. Der muss einen Text formulieren, dass im Vertrag die Worte Märklin, Fleischmann und Hobbykeller nicht zu finden sind.

Naja, vielleicht kommen die alle doch vor - in Seehofers Mautplänen: Denn künftig muss an Tauben und Bienen, die Deutschland überfliegen, eben so ein Pickerl dran wie an Modellzüge, die durch die Keller sausen.