Es führt einfach kein Weg daran vorbei: Die Zahl der Corona-Infizierten im Land muss weiter sinken. Deutlich sogar! Wer das immer noch bezweifelt, der kann jetzt einen Blick auf die Umfrage werfen, die der Thüringer Lehrerverband (tlv) in dieser Woche gemacht hat. Natürlich sind die Zahlen nicht repräsentativ, wie die meisten Corona-Zahlen. Nur: Wir haben keine besseren. Und sie sind allemal groß und gut genug, um ein Bild abzugeben. Und dieses Bild muss uns erschrecken. Ein Drittel der Schulleiter berichtet von Corona-Fällen, zwei Drittel beklagen Schüler in Quarantäne. Das sind längst keine Einzelfälle mehr. Wenn man es hochrechnen würde, wären inzwischen mehrere Hundert Schüler, wie der tlv zu Recht betont, betroffen und etwa zehn Schulen pro Landkreis. Vielleicht auch mehr. Weil wir ja immer noch mit einer Dunkelziffer zu kämpfen haben. Sie wird eher wieder größer werden, weil die Testkapazitäten an ihre Grenzen stoßen. Aber über die Schulen verbreitet sich das Virus auch schnell in die Familien und in die Gesellschaft. Und umgekehrt. Das ist es ja, was wir längst erleben. Es geht schon lange nicht mehr um einzelne Ausbruchsherde wie im Sommer, wo mal eine Fleischfabrik oder eine Hochzeit zu lokalen Hotspots geführt haben. Das Virus ist präsent. Flächendeckend. Wir müssen einfach disziplinierter sein. Oder die Maßnahmen verschärfen. Oder beides.